Norbert Heider aus Düren befasst sich mit dem Interview auf der „Seite Drei“ „Neiddebatte sollte endlich mal aufhören“, mit dem Vorsitzenden des Deutschen Beamtenbunds (DBB) Volker Geyer:
Kaum melden sich die Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, der Sozialverband VdK und der Bund der Steuerzahler kritisch zur üppigen Versorgungslage für das Beamtentum, wirft der DBB seine Gebetsmühlen an. Die Beamten sind unverzichtbar für dieses Land, und „diese Neiddebatte muss enden“. Durch die zunehmenden Berichte über die üppigen Pensionen wird der Bevölkerung langsam deutlich, wie Beamte finanziell abgesichert werden. Das ist in Zeiten, in denen viele den Gürtel deutlich enger schnallen müssen, nicht mehr zu rechtfertigen. Der DBB hütet sich auch davor, einmal Beträge zu nennen. Der Renten-Pensionsvergleich von tarifbeschäftigten und verbeamteten Lehrern ergibt circa 900 Euro Unterschied bei gleicher Erwerbsbiografie (ARD Plusminus vom 20. August 2025). Aber das ist ja nach Sicht der Beamtenlobby ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen. Auch andere Beträge sind in der Öffentlichkeit viel zu wenig bekannt. Zum Beispiel der Ortszuschlag von über 1700 (!) Euro bei verheirateten Beamten mit drei Kindern. Hier gibt es mehr Zuschlag, als andere Gehalt bekommen. Die hoheitlichen Aufgaben, die verbeamtete Lehrer wahrnehmen, werden genauso von zurzeit Zehntausenden tarifbeschäftigten Lehrern in NRW erfüllt, und diese sind dabei arbeitsrechtlich, vertraglich an den Staat gebunden, ohne gepampert zu werden. Da bleibt noch das Streikrecht: Wenn Tarifverhandlungen anstehen, werden die von Tarifbeschäftigten erkämpften Erhöhungen gerne „zeit- und wirkungsgleich“ von den Beamten eingefordert und gerne bewilligt. Dass wegen eines Arbeitskampfes an Schulen schon einmal wegen fehlender Lehrer eine Krise vorlag, ist mir nicht bekannt. In anderen europäischen Ländern zeigen sich die Staatsdiener solidarischer mit der arbeitenden Bevölkerung – und es funktioniert.