Oscar Piastri hat den Großen Preis der Niederlande in Zandvoort vor Lokalmatador Max Verstappen gewonnen. Ein dramatisches Aus ereilte Lando Norris. Der Brite fiel kurz vor Schluss auf Platz zwei liegend mit Motorschaden aus. Profiteur war auch Isack Hadjar. Der junge Racing-Bulls-Pilot fuhr auf Rang drei.
Im WM-Klassement hat Piastri dank seines siebten Saisonerfolgs nun 34 Punkte mehr als der ein Jahr ältere Brite. Verstappen hatte beim Rennen auf dem Dünen-Kurs von Zandvoort eigentlich keine Chance gegen die McLaren. Er liegt bereits 104 Punkte hinter dem Führenden Piastri.
„Ich habe Rauch im Cockpit, das riecht nicht gut“, funkte Norris sechs Runden vor Schluss und rollte dann aus. Für den bislang so engen WM-Kampf hat das gravierende Folgen: Norris ist in den restlichen neun Rennen nun auf Probleme beim Australier angewiesen.
„Hatte das Rennen im Griff“
„Das fühlt sich super an. Ich hatte das Rennen ganz gut im Griff“, meinte Sieger Piastri im Ziel. Zufrieden war auch Verstappen: „Ein super Ergebnis für mich, Rang zwei ist ein toller Moment für uns hier in Zandvoort.“ Überraschungsmann Hadjar meinte: „Es fühlt sich noch ein bisschen unwirklich an. Ich bin total happy, habe heute keine Fehler gemacht.“
Nico Hülkenberg, der einzige deutsche Fahrer im Feld, verpasste im Sauber die Top Ten als 14. deutlich. Bereits am kommenden Wochenende geht es auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza mit dem Großen Preis von Italien weiter.
Verstappen waghalsig – aber chancenlos gegen die McLaren
385.000 Zuschauer besuchten das Formel-1-Wochenende an der Nordsee, der Großteil der Fans brach am Sonntag bei Rennstart in enthusiastischen Jubel aus. Was am Lokalmatadoren lag. Max Verstappen preschte von Startplatz drei aus in einem waghalsigen Manöver an Norris vorbei und erkämpfte sich Rang zwei hinter Piastri.
Ein fahrerisches Meisterstück auf sandiger Strecke, das noch vor dem ersten angekündigten Regen gelang, allerdings nicht lange nachwirken konnte. In Runde neun nutzte Norris die Überlegenheit seines McLaren aus und zog in einem harten, aber fairen Manöver wieder am Niederländer vorbei. Die zu erwartende Reihenfolge war hergestellt und das Warten auf den angekündigten Regen ging los. Welcher zumindest in der zu befürchtenden Stärke auf sich warten ließ.
Hamilton dreht sich von der Strecke
Auch in Runde 24 war es noch trocken, was aber eine Safety-Car-Phase nicht verhindern konnte. Lewis Hamilton war von der Strecke gerutscht und stand in einer heiklen Postion auf dem Kurs. Rasch nutzten alle die Situation, um die Reifen zu wechseln und alle kamen trotz der dunklen Wolken auf Slicks zurück auf die Strecke.
Die Abstände zwischen den Autos waren zusammengerutscht, ganz vorn sorgte das aber zunächst für keine neue Spannung. Zu überlegen waren die McLaren. Spannend blieben dahinter eher die Kämpfe um die Plätze, wo sich Ferrari-Pilot Charles Leclerc zum Beispiel ein hartes Duell mit Mercedes-Pilot George Russell lieferte. Ein faszinierendes Duell um Rang fünf. Das die Rennleitung unter Beobachtung behielt, weil Leclerc bei seinem Überholmanöver die Strecke verlassen hatte.
Erwarteter Regen bleibt aus
Auch bei Halbzeit der Renndistanz blieb festzuhalten: Das Wetter war – wie so oft in Zandvoort – unberechenbar. Die Regenwolken hatten sich zwischenzeitlich im frischen Wind verzogen, vorn blieb Norris mit diversen schnellsten Runden hart dran und in Schlagdistanz an Spitzenreiter Piastri.
Das Rennen plätscherte dahin, bis in Runde 54 Mercedes-Pilot Kimi Antonelli das Ferrari-Debakel des Tages perfekt machte, als er Leclerc in einer Kurve regelrecht abschoss. Leclercs Auto war zerstört, Antonelli schleppte sich mit plattem Vorderreifen in die Box und blieb im Rennen. Die anderen nutzten die erneute Safety-Car-Phase zu einem weiteren Reifenwechsel – und Verstappen konnte sich wieder an die zuvor enteilten beiden führenden McLaren heranpirschen.
Enorm schnell in Zandvoort: Isack Hadjar
Verstappen muss gegen Hadjar ums Podium kämpfen
Der Niederländer musste sich im unterlegenen Auto aber eher nach hinten orientieren, wo Racing-Bulls-Pilot Isack Hadjar ein für seine Verhältnisse großartiges Rennen ablieferte und von Rang vier aus Druck auf Verstappen machte. Während sich die beiden aufeinander konzentrierten, passierte vorn der Super-GAU für Norris: Dessen Motor streikte sieben Runden vor Rennende – der Brite war raus.
Piastri hatte den sicheren Sieg vor Augen und Hadjar rückte virtuell hinter Verstappen aufs Podium. Ein Resultat, das auch nach dem letzten Re-Start nach Safety-Car-Phase Bestand behielt.