Der russische Krieg gegen die Ukraine ist ein Drohnen-Krieg. Insbesondere kleine, von einem Piloten ferngesteuerte FPV-Drohnen nehmen an der Front exponentiell. Viele Gegenden können von Soldaten nicht mehr betreten oder befahren werden – zu groß ist die Gefahr, von unbemannten Flugkörpern attackiert zu werden.
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Generell gestaltet sich die Evolution der Drohnenabwehr auf vielen Ebenen kurios.
Akustische Abhöranlagen sind längst Tagesroutine.
Schrotflinten feierten ihr Comeback.
Kilometerlange Netze werden gespannt
Einen Überblick hatte ich dazu schon mal gegeben👇https://t.co/ln9JB98Sy6— Nikita Gerassimow (@NikGerassimow) 13. Juli 2025
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Mit der Zahl der Drohnen nehmen auch die kreativen Bekämpfungs- und Abwehrmöglichkeiten zu, wie der Journalist und Kriegsanalyst Nikita Gerassimow auf X berichtet. Fahrzeuge und Panzer werden immer häufiger mit Stacheln und Drähten umwickelt, in denen sich angreifende Drohnen verfangen.
Ein militärischer Hummer, ausgerüstet mit allerlei Material zur Drohnenabwehr.
© picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Andriy Andriyenko
Kilometerlange Netze überspannen Straßen in Frontnähe
In Frontnähe werden laut Gerassimow Straßen und Gebäude mit Netzen behängt, die Drohnen auf Abstand halten sollen. Wichtige Versorgungsrouten in Frontnähe sind inzwischen mit kilometerlangen „Tunneln“ aus Netzen abgedeckt, wie Fotos zeigen. Und in Russland sind in frontnahen Städten wie Belgorod ganze Wohnblocks mit Anti-Drohnen-Netzen abgehängt.
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Um sich vor Drohnen zu schützen, greifen, wie Gerassimow schreibt, viele Soldaten inzwischen auf altertümliche Waffen zurück – Schrotflinten etwa können aufgrund ihrer breiten Streuung Drohnen sehr effizient bekämpfen. Ein guter Schrotflintenschütze kann so zum „Schutzengel“ seiner Einheit werden. Sowohl die Ukraine als auch Russland produzieren inzwischen wieder vermehrt Schrotmunition. Und gegen die an der Front inzwischen in Masse auftretenden Glasfaserdrohen kann auch eine einfache Schere helfen.
Ein alter Sowjet-Flieger bekämpft moderne Drohnen
Im Himmel über der Front, der inzwischen von immer mehr Drohnen durchflogen wird, setzt man zur Abwehr – statt mit teurem Hightech aus dem Westen – auf alte sowjetische Flieger vom Typ Jakowlew Jak-52, berichtet das Portal „Militär Aktuell“. Diese wurden in den 1970er-Jahren eigentlich als Kunstflug- und Schulflugzeuge entwickelt. Heute sind die Zweisitzer in Frontnähe unterwegs – wo ein Schütze mit einem Sturm- oder Maschinengewehr die Drohnen abschießt.
Mit Flugzeugen wie der Jakowlew Jak-52 trotzen die Ukrainer den Drohnen.
© picture alliance / imageBROKER | Jörn Friederich
Oder die Jak-52 berührt die Drohnen direkt mit den Flügeln, um sie zum Abstürzen zu bringen – Taktiken, die eigentlich aus dem Luftkrieg des Ersten und Zweiten Weltkriegs stammen.