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Eine BRB-Reise von München nach Salzburg wurde zu einer Odyssee. Eine BRB-Reise von München nach Salzburg wurde zu einer Odyssee. (Symbolbild) © IMAGO / NurPhoto

Für die Reisenden einer BRB-Fahrt von München nach Salzburg entwickelte sich die eigentlich kurze Fahrt zu einer Odyssee. Chronologie eines Albtraum-Trips.

München – Jede Menge Geduld und unendlich viel Nerven brauchten die zahlreichen Fahrgäste am Dienstag, dem 26. August am Hauptbahnhof in München. Insgesamt dauerte ihre Reise nach Salzburg am Ende knapp sechs Stunden dauern.

Reisende erleben Albtraum-Fahrt in BRB von München nach Salzburg

Geplante Abfahrtszeit: 9.55 Uhr. Die Fahrtzeit der BRB liegt auf dieser Strecke bei knapp zwei Stunden, Ankunftszeit in diesem Fall planmäßig um 11.42 Uhr sein. Doch daraus sollte nichts werden – im Gegenteil. An diesem Tag sollte es eine Odyssee aus Pech und Pannen werde – ausgelöst durch einen Kabelschaden in München-Ost.

Albtraum-Zugfahrt München nach Salzburg: Reisender berichtet von Odyssee

„Alle Leute saßen schon im Zug“, berichtet ein Leser unserer Redaktion. Dann aber: Alle raus, wegen eines Kabelbruchs mussten die Passagiere mit der S-Bahn zum Ostbahnhof fahren, von da aus würde es direkt weitergehen. Dort angekommen bestätigte sich das allerdings nicht, stattdessen erklärte ein bemühter Bahn-Mitarbeiter am Gleis die Lage. „Sein erster Vorschlag war, einen Zug nach Kufstein zu nehmen und in Rosenheim umzusteigen“, wird unserer Redaktion der Lösungsversuch des Mitarbeiters nacherzählt. Dann die Überraschung: Plötzlich sollte doch ein Zug direkt vom Ostbahnhof nach Salzburg fahren, „wir sollten schnell zu Gleis sechs gehen, weil er gleich kommen würde.“

Das sagt die Bayerische Regio Bahn (BRB)

„Es handelte sich um einen Kabelschaden in München Ost, weshalb die Strecke München Ost – München Hauptbahnhof von der DB InfraGO AG gesperrt wurde. Die Sperrung hatte von morgens bis zum späten Nachmittag Auswirkungen auf den Zugverkehr der BRB. Bei solch kurzfristigen Ereignissen sind allerdings Prognosen und Informationen nicht sofort und in vollem Umfang möglich. Streckensperrung bedeutet, dass der Zugverkehr nach Ende der Sperrung nur langsam wieder in Gang kommt, denn die Züge befinden sich dann nicht an dem Ort, an dem sie fahrplanmäßig stehen müssten. Die Betriebsleitzentrale muss dann Schritt für Schritt den Zugverkehr wieder aufnehmen lassen.“

Bericht einer Albtraum-Fahrt: Zugfahrt von München nach Salzburg wird zur Odyssee

Aus diesem Licht am Horizont sollte dann allerdings wieder nichts werden, der Mitarbeiter nahm die angekündigte Verbindung wieder zurück, um einen neuen Plan zu präsentieren: Diesmal wurden alle aufgefordert, wieder zurück zum Hauptbahnhof zu fahren, „definitiv“ würde auf Gleis neun ein Zug einfahren. Ziel: Kufstein – alle sollten also in Rosenheim umsteigen, um in die Mozartstadt zu kommen. Am Hauptbahnhof angekommen, wird diese Info dann zunächst tatsächlich bestätigt. „Der Mitarbeiter schickte uns alle auf Gleis neun, wir vertrauten ihm, weil er offensichtlich mit dem Lokführer telefonierte“, wird uns geschildert.

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„Wir standen alle am Gleis, bis es plötzlich hieß, dass es doch Gleis 17 ist – also rannten ca. 500 Menschen wieder los, dort angekommen standen dann zwei Züge, auf denen jeweils ‚Salzburg‘ stand“, erklärt der Leser weiter. In seinem Zug bleibt er dann aber nicht lange, nur der eine würde nach Salzburg fahren. Also: Wieder aufstehen, wieder Sachen packen, wieder hetzen. „Jetzt begann die Umfahrung des Ostbahnhofs über München-Nord, wegen einer Blockabfertigung kam es dann bis Rosenheim zu einer Verspätung von 63 Minuten.“

Zugfahrt München-Salzburg wird für Reisende zum Albtraum

Als letztes „Highlight“ der Reise nach Österreich folgte dann ein Umstieg in Rosenheim, „weil der Zug nicht weiterfahren konnte“. Um 14.20 Uhr, so der Leser, also knapp fünf Stunden nach planmäßiger Abfahrt, passierte man gerade den Chiemsee, also auf den letzten Zügen bis Salzburg.

Es dürfte eine der wohl längsten Zugfahrten auf der etwa 117 Kilometer langen Zugstrecke gewesen sein. Immerhin: Der Mitarbeiter, der zu Beginn am Ostbahnhof alles versucht hatte, bleibt in guter Erinnerung. Auf Deutsch und gutem Englisch habe er alles versucht, um die Reisenden bestmöglich zu informieren. „Wir waren um 15.04 Uhr in Salzburg. Die Sonne und Stadt haben den Tag gerettet“.