Langsam, aber sicher wird der Alte Markt in Dülken voller. Die Sitzgelegenheiten der örtlichen Außengastronomie sind besetzt und auf dem Platz nehmen Besucher die Stehtische in Beschlag. Die Blicke fallen immer wieder zur Bühne, wo die Oldie-Band „The Earls“ gerade mit dem Soundcheck beschäftigt ist. „Das sind nur unsere Vorbereitungen. Das ist nicht unser Sound, keine Angst“, ruft der Frontsänger lachend ins Mikrofon. Dann ist es soweit. Der erste Song rollt an, damit leben die Hits der 50er und 60er Jahre auf und sorgen von der ersten Sekunde an für beste Stimmung beim Dülkener Mühlenfest.
Ein ganzes Wochenende standen die Musik und das gesellige Leben auf dem Alten Markt im Mittelpunkt. „Wir können zufrieden sein. Wir sind mit einem Freitag gestartet, der voll war. Es hätte voller sein können. Aber es hat in den ersten Stunden des Mühlenfestes geregnet und da hat es ein Fest schon schwerer. Da kann die Band, in diesem Fall das Acoustic Delite Trio, noch so gut sein“, sagt Torsten Grütters. Wenn der Pächter des Dülkener Bürgerhauses, dem die gesamte Organisation des Mühlenfestes oblag, aber an den Samstag denkt, dann zieht ein Lächeln in sein Gesicht ein. Der Samstag sei gigantisch gewesen. Der Marktplatz sei aus allen Nähten geplatzt und die Stimmung sei perfekt gewesen, fügt er an.
Bei angenehmen Temperaturen und ohne Regenguss von oben heizte das „Königlich Bayrische Vollgas Orchester“ den Besuchern ein. Ob Bayrisches, Pop, Schlager, Ballermann-Songs oder Rock, die fünf Musiker rissen die Besucher mit. Auf dem Alten Markt brodelte es. „Die Band war spitze und die Besucher waren begeistert. Mich hat es besonders gefreut, dass die Band, die im vorigen Jahr ebenfalls da war und quasi vom Starkregen nahezu von der Bühne gespült worden war, jetzt endlich in den Genuss kam zu erleben, wie es hier bei uns ist, wenn das Wetter mitspielt und die Besucher voll mitgehen“, sagt Dülkens Ortsbürgermeisterin Simone Gartz, die das Mühlenfest am Freitagabend eröffnete. Sie selber habe am Samstagabend mit zu den letzten Besuchern gehört, die gegangen seien, weil es einfach so schön gewesen sei, verrät Gartz.
Neben der Eröffnung am ersten Mühlenfesttag hat die Ortsbürgermeisterin am Sonntag einen weiteren besonderen Part übernommen. Sie überreicht auf der Bühne die Stadtplakette in Bronze an den Ur-Dülkener Karl Giesen. Bewegende Momente bei der Übergabe. Ein sichtlich gerührter Giesen, der die Auszeichnung für seinen unermüdlichen Einsatz für Dülken bekommt. Dann aber geht es mit Musik weiter. Die kulinarischen Angebote der Gastro als auch der angereisten Gastromomen sind beliebt. Ob Pizza, Flammkuchen, Crêpes oder Schmankerl vom Grill, überall wird geschlemmt. „Ich würde sagen unsere Steaks und Würstchen vom Grill sind bei uns der Renner“, bemerkt Marc Liebe vom gleichnamigen Imbissbetrieb aus Düren. Direkt vor der Kirche dreht indes die Bimmelbahn „Tom, die Lok“ ihre Runden. Eine Fahrt in der Lok oder den roten Wägelchen macht den Kindern sichtlich Freude. In den umliegenden Straßen ist der verkaufsoffene Sonntag an den Start gegangenen. Dort, wo Aufsteller und Waren vor den Geschäften stehen, kann eingekauft werden. „Wir nehmen die Möglichkeit eines verkaufsoffenen Sonntages immer gerne an und machen dann auch besondere Angebote für unsere Kunden. Das wird in der Regel sehr gut angenommen“, sagt Daniela Knops, die zusammen mit ihrem Mann Thomas in ihrem Hundeshop „Wander Wuff“ anzutreffen ist. Auf der Blauensteinstraße kündet indes ein Aufsteller eine Kindermalaktion am Hühnermarkt 1 ein. Dort ist die Atelier-Galerie „Blaubeermuffinbaum“ zuhause. „Ich liege in dem Gässchen etwas versteckt. Daher der Aufsteller mit dem Pfeil in die Gasse“, sagt Inhaberin Heike Barbara Litt, als sie gerade die erste junge Künstlerin im Grundschulalter begrüßt. Mia und ihre Mutter sind neugierig geworden. Wie man ohne Pinsel malen kann, ist das Thema, bei dem Litt den Kindern spielerisch jede Menge Wissen über Farben und Maltechniken vermittelt. „Wir spachteln heute mit Papier und lernen, wie man mit einem Pappspachtel Farben aufträgt und was es mit den Grundfarben auf sich hat“, erklärt Litt und sorgt damit für viel Malfreude beim Mühlenfest.