Sich auf dem Caravan Salon Düsseldorf für ein Highlight zu entscheiden, ist jedes Jahr richtig schwer, denn die Masse an Fahrzeugen und Neuheiten ist schier endlos. Unsere Redakteure von AUTO BILD Reisemobil haben sich der Herausforderung gestellt – herausgekommen ist wieder ein bunter Mix an echten Hinguckern, die keiner, der die Messe noch besuchen will, verpassen sollte.
STX 3 POP Scania S590: Hier ist nicht nur die Außenfarbe ein Statement
An diesem Fahrzeug kommt keiner vorbei ohne zu staunen. Der STX 3 POP Scania S590 des belgischen Herstellers Stephex ist weniger ein Wohnmobil, sondern eine Luxus-Yacht auf Lkw-Basis. Aufgebaut auf dem mächtigen Scania S590-Chassis, mit 530 PS und 26 Tonnen Gesamtgewicht, zeigt dieses rollende Luxushaus, wie kompromisslos Reisemobilität aussehen kann. Rund 736.000 Euro kostet das Messe-Fahrzeug – und was man dafür bekommt, sucht seinesgleichen: Drei elektrische Slide-Outs, eine Garage im Heck für E-Bikes oder ein Go-Kart, Solarmodule mit 1.575 Watt Leistung auf dem Dach, doppelverglaste Panoramafenster mit elektrischen Rollos, Fußbodenheizung und sogar ein Weinkühler für 15 Flaschen im Küchenbereich. Um nur mal ein paar Details zu nennen.
Das komplette Fahrzeug hat die auffällige Sonderlackierung „Formel 1 Ferrari Rot“ bekommen und ist damit ein echter Eyecatcher!
Bild: AUTO BILD
Im Wohnbereich treffen eine Ecksofa-Landschaft, Bose Soundbar, Miele Dampfgarer, Wasch-/Trockenkombi, zentraler Staubsauger, und eine U-Sitzgruppe mit Smart-TV auf einen durchgehenden Yacht-Stil – ergänzt um Alcoa-Felgen, schwarze Airhorns und eine LED-Lightbar mit Bewegungssensor. Das Badezimmer glänzt mit doppeltem Waschbecken, Keramikdetails, Regendusche und elektrischem Fenster.
Das Fahrerhaus ist bei diesem Grundriss durch eine Sitzgruppe vom Rest des Fahrzeugs getrennt. Dadurch hat man noch mehr Platz zum Entspannen. Darüber befindet sich ein Hubbett als weitere Schlafplatz-Möglichkeit.
Bild: AUTO BILD / Lisa Busse
Gleich zwei elektrische Markisen mit je 6 × 3 Meter Spannweite sorgen außen für Schatten, während ein integrierter WiFi-Router mit 4G/5G Dual SIM die Konnektivität unterwegs absichert. Die Stromversorgung regeln ein Victron Quattro Inverter 5000, eine 230V/20A-Bordversorgung und ein leiser, wassergekühlter Fischer Panda 8000i-Dieselgenerator.
Fazit: Ein Auftritt wie ein Showtruck – aber gebaut für Menschen mit Anspruch, die auf Reisen nicht auf Komfort verzichten wollen. Übersehen wird dieses Modell mit Sicherheit von niemandem.
ID.Buzz Ausbau von Outbase: Alles drin im Elektro-Camper
Der Bulli feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag und das feiert man auch in den Niederlanden! So hat die Firma Outbase ihrem Camperausbau für den ID.Buzz einen Sonderanstrich zu Ehren des Camper-Klassikers gewidmet. Im Retro-Design kommt der Elektro-Bulli daher und liefert einen vollwertigen Camperausbau: Aufstelldach, Induktionskochplatten, Kühlbox und sogar eine Toilette zwischen Fahrer- und Beifahrersitz.
Schickes Retro-Design trifft modernen Elektroantrieb: Bei der Firma Outbase gibt’s den ID Buzz von Volkswagen als vollwertigen Campervan.
Bild: AUTO BILD
Für Schlafkomfort sorgt die umgeklappte Rücksitzbank: In wenigen Sekunden und mit einem Handgriff entsteht ein 1,35 Meter breites Bett für zwei Reisende. Stauraum liefern in den Boden eingelassene Fächer, die notwenige Energie fließt über das auf dem Dach verbaute 400-Watt-Solarpanel. Ein schöner Schritt für die Elektromobilität im Camper-Bereich. Die hat allerdings auch ihren Preis: Die Sonderedition kostet 117.000 Euro, die anderen ID.-Buzz-Ausbauten von Outbase starten bei etwa 105.000 Euro.
Der Küchenblock ist ausschwenkbar, so kommt man auch bequem von draußen ran.
Bild: AUTO BILD
Alles neu bei Ahorn: Kastenwagen mit Renault Master
Ahorn läutet nach eigener Aussage eine neue Ära ein. Das sind große Worte, denen das Familienunternehmen aber auch Taten folgen lässt: frischer Markenauftritt, überarbeitete Modellpalette, neuer Renault Master als Basis – und mit der Hymer-Gruppe einen starken Fertigungspartner. Aus dem gestrafften Portfolio hat es mir besonders der neue Kastenwagen CV 630 angetan: Der Neuling ist im Vergleich zum Vorgänger um rund zehn Zentimeter auf 6,31 Meter angewachsen, was dem Innenraum spürbar zugutekommt. So entsteht Platz für zwei große Längsbetten (198 cm / 187 cm x 74 cm) im Heck, die sich mit einem Mittelpolster zu einer komfortablen Liegewiese verbinden lassen. Da für mich Schlafkomfort oberste Priorität hat, ist das ein großer Pluspunkt.
Die markige Renault-Front zeigt klare Kante, soll aber auch aerodynamische Vorteile bringen. Die Lackierung („agave blue“) ist eine willkommene Abwechslung zur sonst oft eintönigen Farblandschaft.
Bild: AUTO BILD Reisemobil / Jan-Philipp Chluba
Auch technisch weiß der CV 630 zu überzeugen. Eine willkommene Abwechslung in diesem Segment ist das neue Renault Master Chassis. Der 2-Liter-Dieselmotor des Serienfahrzeugs leistet 130 PS, und wer mehr Leistung möchte, greift zur 150-PS-Variante mit Neunstufen-Wandlerautomatik. Mein Highlight ist das geschwungene Cockpit der Franzosen: aufgeräumt, durchdacht und mit perfekter Sicht aufs geneigte 10-Zoll-Infotainmentsystem. Produziert wird der CV 630 von Hymer in der Toskana – was für ein hohes Maß an Qualität sorgt. Der Einstiegspreis liegt dabei bei vertretbaren 54.500 Euro.