Im historischen Talamtsgebäude im Südflügel der Moritzburg eröffnet am Donnerstag die Ausstellung „Highlights der Moderne“. In der Interimsschau präsentiert das Kunstmuseum eigenen Angaben nach besonders berühmte und beliebte Werke aus seiner Sammlung, darunter Franz Marcs „Weiße Katze“ und „Gelbe Kuh“ sowie Emil Noldes „Abendmahl“. Zu sehen sind rund 100 Gemälde, Plastiken sowie kunsthandwerkliche Objekte.

Die Ausstellung findet laut Museum im Talamt statt, da die Sammlungspräsentation im Neubau der Moritzburg vorübergehend abgebaut wird. Dort entstehe derzeit die kommende Sonderausstellung „Planetarische Bauern“, die ab Ende Mai zeitgenössische Kunst zum Bauernkrieg zeigen werde.

Berühmtes Gemälde von Gustav Klimt in Halle

Zu den Highlights der Interimsausstellung gehört für Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich Gustav Klimts Porträt der Marie Henneberg. Im Gespräch mit MDR KULTUR erklärte er, dass es in ganz Deutschland nur vier Gemälde des Wiener Malers gebe: „Eins in Dresden, eins in Halle und zwei in München.“

Das Henneberg-Porträt gehöre bereits seit den 1960er-Jahren zur Sammlung des Kunstmuseums und sei 1902 entstanden – nur zwei Jahre, bevor das Talamtsgebäude als Gründungsbau des Museums fertiggestellt worden sei: „Natürlich ist es ein anderes Setting, in dem es in Wien entstand, aber grundsätzlich atmen Gemälde und Raum den gleichen Geist“, erklärte Bauer-Friedrich.

Feiningers Bilder von Halle Teil der Ausstellung

Zu den weiteren Höhepunkten der Ausstellung zählen demnach drei Halle-Ansichten von Lyonel Feininger: Sie zeigen den Roten Turm, die Marienkirche und den Dom. Im Neogotischen Zimmer des Talamtsgebäudes werden die Ölgemälde stimmungsvoll in geschnitzten Wandnischen inszeniert. Laut Bauer-Friedrich handelt es sich dabei um Werke, „wegen denen Besucher teilweise extra anreisen“.

Alte Meister der Moritzburg vorrübergehend im Depot

Normalerweise wird im historischen Talamtsgebäude Kunst vom 16. bis 19. Jahrhundert präsentiert. Die „Alten Meister“ der Moritzburg – darunter auch Caspar David Friedrichs bekannte „Klosterruine Oybin“ – wurden für die Dauer der Interimsausstellung ins Depot ausgelagert. Ihre Rückkehr ist für September geplant, wie Bildunterschriften an den Wänden erklären.

Einige Elemente der früheren Präsentation sind jedoch geblieben: Im Barockzimmer etwa stehen noch ein Kachelofen und eine monumentale Vase. Sie teilen sich nun den Raum mit Werken der Expressionisten – etwa mit Ernst Ludwig Kirchners „Akten im Strandwald“ – und ergeben so spannende neue Konstellationen.

Quellen: MDR KULTUR, Kunstmuseum Moritzburg Halle / redaktionelle Bearbeitung: vp