München – 400 Millionen investiert der Freistaat Bayern in ein neues Justizzentrum am Leonrodplatz in München. Geplant waren 2015 ursprünglich 200 Millionen Euro und 2020 sollte die Justiz dort einziehen. Aber die Fertigstellung zieht sich hin. 2024 trat ein Schimmelproblem auf. Jetzt ein erneuter Pfusch am Bau: Die Einfahrt zur Tiefgarage ist für den Gefangenentransporter zu schmal. BILD hat nachgemessen.

Das neue Justizzentrum München. Ein Prachtbau mit Macken

Das neue Justizzentrum München. Ein Prachtbau mit Macken

Foto: Stefan M. Prager

„Mängel festzustellen und auszubessern, um einen reibungslosen Start sicherzustellen“

2,71 Meter ist die Einfahrt zur Tiefgarage mit 409 Stellplätzen an der Anita-Augspurg-Allee breit. Justiztransporter sind in der Regel zwischen 2,50 und 3 Meter breit. „Die Thematik der zu geringen lichten Breite an einer Stelle der Durchfahrt in die Tiefgarage ist im Rahmen der derzeit laufenden technischen Inbetriebnahme aufgefallen. Diese dient gezielt dazu, Mängel festzustellen und auszubessern, um einen reibungslosen Start sicherzustellen“, so ein Pressesprecher aus dem Justizministerium.

Aus dem Ministerium heißt es weiter: „Die punktuelle Nachbesserung wird zeitnah umgesetzt und es kommt deshalb aktuell bei dem Bauvorhaben zu keinen Verzögerungen.“ Dadurch werde sich die genehmigte Gesamtsumme für den Neubau nicht erhöhen.

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Der Schimmel ist bereits beseitigt. Der Umzug in das neue Strafjustizzentrum für 1300 Mitarbeiter am Leonrodplatz wird nach der Übergabe des Baus an die Justiz und dem Abschluss der Informationstechnik sowie sonstigen Ausstattungen erfolgen. „Erste Prozesse sollen wie geplant im Jahr 2026 stattfinden. Ein Terminplan für den Umzug wird noch in diesem Jahr nach Abschluss des Vergabeverfahrens für die Umzugsdienstleistungen festgelegt“, teilt der Pressesprecher mit.

2,72 Meter ist die Einfahrt breit. Zu schmal für den Gefangenentransport

2,71 Meter ist die Einfahrt breit. Zu schmal für den Gefangenen-Transport

Foto: Stefan M. Prager

Bereits in der Planungsphase des Neubaus sind Probleme aufgetreten: Anarchistische Gruppen drohten den ausführenden Architekten. Sie stehen unter Polizeischutz. Mehr als 300 Straftaten (beschmierte Wände, angezündete Autos) hat die Polizei den Gruppen zugeordnet, der Schaden liegt bei 350.000 Euro.