Newsblog zum Ukraine-Krieg
Mord an ukrainischem Politiker – Spezialkräfte fassen Verdächtigen
Aktualisiert am 01.09.2025 – 02:55 UhrLesedauer: 34 Min.
Der damalige Parlamentssprecher Andrij Parubij im Jahr 2019 in der ukrainischen Werchowna Rada. (Quelle: Valentyn Ogirenko/Reuters)
Selenskyj beziffert die russischen Verluste. Zehntausende Menschen in Odessa sind ohne Strom. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Kurz nach den tödlichen Schüssen auf den ehemaligen ukrainischen Parlamentspräsidenten Andrij Parubij haben die Behörden einen Fahndungserfolg verkündet. Ein Verdächtiger sei gefasst worden und habe bereits „eine erste Aussage“ gemacht, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Montagfrüh in Online-Netzwerken. Parubij, eine der Leitfiguren der pro-europäischen Bewegungen in der Ukraine, war am Wochenende in der westukrainischen Stadt Lwiw auf offener Straße erschossen worden.
Selenskyj erklärte, Innenminister Ihor Klymenko und Sicherheitsbehörden-Chef Wasyl Malijuk hätten ihn über den Fahndungserfolg informiert. Nach Angaben von Generalstaatsanwalt Ruslan Krawtschenko habe der Verdächtige „eine erste Aussage“ gemacht. Innenminister Klymenko erklärte im Onlinedienst Telegram, an dem Einsatz zur Festnahme des Verdächtigen seien Dutzende Polizisten und andere Sicherheitskräfte beteiligt gewesen. Der Zugriff gelang demnach in der westlichen Region Chmelnytsky.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt könne er „nicht viele Details“ dazu nennen, führte Klymenko aus. „Ich werde nur sagen, dass das Verbrechen sorgfältig vorbereitet wurde: Der Zeitablauf der Bewegungen des Verstorbenen wurde erforscht, die Route wurde festgelegt und ein Fluchtplan wurde entworfen.“
Eine große Mehrheit der Ukrainer hat sich bei einer Umfrage für eine Waffenruhe lediglich bei klaren Sicherheitsgarantien ausgesprochen. 75 Prozent der befragten Ukrainer sahen entsprechende Sicherheitsgarantien Europas und der USA als Vorbedingung für ein Ende der Kampfhandlungen, wie die Befragung der ukrainischen Rating Group ergab. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das ukrainische Militär hat nach eigener Darstellung eine Reihe von Angriffen gegen russische Einheiten auf der besetzten Halbinsel Krim geführt. Bei einem Angriff von Kampfdrohnen gegen einen Stützpunkt in der Nähe von Simferopol seien mindestens drei Hubschrauber getroffen und zerstört worden, berichteten Militärs in einem Telegram-Kanal. Zudem seien mehrere Raketen auf einen russischen Stützpunkt bei Woloschino an der Küste abgefeuert worden. Dabei seien mindestens sechs Luftkissenboote zerstört worden. Die Auswirkungen eines Raketeneinschlags in einer Kaserne seien vorerst nicht bekannt.
Von russischer Seite gab es dazu keine Berichte. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht geprüft werden.
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR berichtete von einem erfolgreichen Einsatz gegen eine russische Radarstation auf der Krim. Mit Kampfdrohnen seien die Radarführung sowie andere Komponenten eines russischen Flugabwehrsystems S-400 zerstört worden, berichtete die Agentur Ukrinform unter Berufung auf HUR-Quellen. Eine kurze Videosequenz, die unabhängig nicht zugeordnet werden kann, zeigt den Anflug einer Drohne auf eine Radarkuppel.