Im „arabischen Viertel“ am Rundkino in Dresden prallen Welten aufeinander. Hier treffen syrisches Baklava auf DDR-Plattenbau, Hoffnung auf Vorurteile, Integration auf Isolation. Ein Besuch.

Dresden. Bei einem Hoffest an einem Samstag im August zeigt sich der Ferdinandhof von seiner besten Seite. Im Innenhof sind Luftballons angebracht, Kinder spielen und malen, die Mitarbeiter vom Familienzentrum Altstadt haben ein paar Bänke hergerichtet.

Doch sieht man genauer hin, zeigen sich auch an diesem Tag Probleme. Bei welchem anderen Hoffest ist schon die Abfallwirtschaft mit einem eigenen Stand vertreten, an dem Mülltrennung erklärt wird?

Judith Bullion arbeitet im Familienzentrum. Beim Hoffest malte sie mit den Kindern.

„Wir haben hier ein Rattenproblem“, sagt Jaqueline Hantzsch. Sie arbeitet im Hausmeisterservice, der die 288 Wohnungen in der St. Petersburger Straße betreut. „Jeden Tag finden wir hier einen Haufen Müll.“ Sperrmüll werde unachtsam abgeladen, Biomüll lande mit Glück wenigstens in der Tonne, selten in der richtigen. Oft auch einfach irgendwo. Das ziehe die Ratten an.