Im Osten Afghanistans sind bei einem Erdbeben nach ersten Angaben mindestens 250 Menschen getötet worden. Das Beben der Stärke 6,0 erschütterten eine schwer zugängliche Grenzregion zu Pakistan.
Bei einem Erdbeben im Osten Afghanistans sind nach ersten Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Bachtar mindestens 250 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem berichtete die von den regierenden radikal-islamischen Taliban kontrollierte Agentur von etwa 500 Verletzten in der Provinz Kunar.
Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS hatte das Erdbeben eine Stärke von 6,0. Demnach ereignete es sich kurz vor Mitternacht (Ortszeit) an der Grenze zu Pakistan in einer Tiefe von acht Kilometern. Zahlreiche Nachbeben erreichten laut USGS eine Stärke von bis zu 5,2.
Genaue Opferzahlen aus dem Gebiet mit seinen verstreuten Siedlungen liegen laut afghanischem Gesundheitsministerium noch nicht vor. „Die Zahl der Toten und Verletzten ist hoch, aber da das Gebiet schwer zugänglich ist, sind unsere Teams noch im Einsatz“, hieß es in einer Erklärung des Ministeriumssprechers Scharafat Saman. Hunderte Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden, erklärte der Informationschef der Provinz, Nadschibullah Hanif.
Schwere Beben bereits 2022 und 2023
Immer wieder gibt es schwere Erdbeben in der Region, wo die arabische, die indische und die eurasische Platten aufeinandertreffen. Bei einer Erdbebenserie am 7. Oktober 2023 kamen in Afghanistan nach Angaben der UN mehr als 1.500 Menschen ums Leben. Die Taliban meldeten damals bis zu 2.500 Tote.
2022 starben in dem Land am Hindukusch bei einem Beben nach Taliban-Angaben mehr als 1.000 Menschen. Angesichts des jahrzehntelangen Konflikts und der oft schlechten Bausubstanz sind viele Häuser in Afghanistan nicht sonderlich stabil. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.