Für den Gartenverein Palmweide hielt der TüV im Februar eine böse Überraschung bereit. Als er den Spielplatz am Vereinsheim überprüft hatte, kam der Gutachter zu dem Schluss: „Ihr müsst dringend was tun.“ Nachdem er den Aktiven das Versprechen abgenommen hatte, dass sie den Spielplatz auf Stand bringen würden, entschied er sich gegen eine Sperrung. Diese Begegnung war für Ines Pottrick und ihre Mitstreitenden „der Startschuss“.
„Tharek“ heißt die Kletterstange, die nun auf dem Spielplatz zu finden ist.
In „Eigenleistung“ und mit Sponsorengeldern
Schnell war der Vorsitzenden des Gartenvereins klar, dass die Umgestaltung des Spielplatzes finanziell nicht aus eigenen Mitteln zu stemmen war: Eine Sponsorensuche begann. Schließlich hielt man an der Palmweide 10.000 Euro von der Sparkasse Dortmund, 9.000 Euro vom Stadtverband der Dortmunder Gartenvereine und 9.000 Euro von der Bezirksvertretung Hombruch in der Hand.
Dieses Geld jedoch reichte gerade einmal für die Spielgeräte und andere Materialien. Die benötigte Arbeitskraft musste der Verein selbst aufbringen. Vollständig in „Eigenleistung“, so Ines Pottruck, errichteten die Vereinsmitglieder einen Kletterturm mit Rutsche, ein Spielhäuschen, eine Kletterstange und eine doppelte Schaukel. „Viel Spaß, ein paar Tränen und etwas Blut waren auch mit dabei“, räumt Silvia Sträter als zweite Vorsitzende ein.
Barrierearm spielen
Im Lauf des Bauprozesses kam die Idee auf, im Zuge der Arbeiten aus dem vorhandenen einen barrierearmen Spielplatz zu machen. Mit diesem Anliegen sprach der Verein noch einmal in der Bezirksvertretung (BV) vor, nachdem er im Rahmen einer Kostenkalkulation auf weitere 10.000 Euro gekommen war.
Um allen Kindern Zugang zu den Spielgeräten zu verschaffen, stellte die BV die benötigte Summe zur Verfügung. „Ihr habt mitgeholfen, dass wir jetzt rutschen, klettern und spielen können“, bedankte sich die zehnjährige Lena im Rahmen der Eröffnungsfeier am Samstag bei der Bezirksvertretung.
Mit den nun verfügbaren Mitteln konnten die Wege auf unter sieben Prozent Steigung eingeebnet werden. Doch die Bezirkspolitik wird sich in ihrer Septembersitzung wohl noch einmal mit dem Spielplatz befassen müssen, plant der Gartenverein doch zusätzlich, ein „vollständig inklusives Spielgerät“ namens „Twister“ aufzustellen. Doch es gibt noch weitere Pläne.
Der „essbare Spielplatz“
„Das Konzept soll ein essbarer Spielplatz sein“, berichtet Ines Pottruck, „Es wird langfristig so sein, dass die Kinder gleichzeitig spielen und essen können.“ Dafür starten im Herbst Spalierobstpflanzungen auf dem freigebliebenen Stück der Fläche.
„Es ist wirklich toll geworden. Ich hoffe, es wird noch viel toller“, lobte Bezirksbürgermeister Nils Berning die Arbeit der Ehrenamtlichen. Für die weitere Motivation und zur Feier des Tages hatte er den Kindern „eine Riesentüte Weingummis“ mitgebracht: „Lasst es richtig krachen!“