Veranstaltung „Köln spricht“ am Aachener Weiher

Zwei Wochen vor der Wahl – Das bewegt Köln

01.09.2025 – 10:39 UhrLesedauer: 3 Min.

Die OB-Kandidaten im Gespräch bei der Veranstaltung "Köln spricht" am Aaachener Weiher.Vergrößern des Bildes

Die OB-Kandidaten im Gespräch bei der Veranstaltung „Köln spricht“ am Aaachener Weiher. (Quelle: Julia Lautzschmann)

Anlässlich der Kommunalwahl am 14. September hat die Initiative „Köln spricht“ zum Festival der Demokratie eingeladen. Zehn Partei-Kandidaten – darunter mehrere Bewerber für das Oberbürgermeisteramt – stellen sich den Fragen der Bürger.

Zwischen Bänken, Picknickdecken und gelegentlichen Sonnenstrahlen wird die Rasenfläche vor dem Biergarten am Aachener Weiher an diesem Sonntag zur offenen Bühne für Politik. Etwa hundert Kölnerinnen und Kölner nutzen die Gelegenheit, mit Wahlkreis- und OB-Kandidaten auf Augenhöhe ins Gespräch zu kommen. Neben Livemusik, Comedy und Snacks soll hier vor allem eines gelingen: Orientierung bei der Wahlentscheidung. Denn nach zehn Jahren im Amt tritt Oberbürgermeisterin Henriette Reker nicht erneut zur Wahl an – das Rennen um ihre Nachfolge ist entsprechend offen. Umfragen sehen bislang keinen klaren Favoriten.

Auch Nils L. (32) ist bei der Veranstaltung vor Ort. Besonders schätzt der Social-Media-Manager, dass sowohl die großen als auch kleineren Parteien vertreten sind: „Ich mag es, den Vergleich zu haben und höre mir gerne verschiedene Positionen an“. Als langjähriger Kölner interessiert ihn bei dieser Wahl besonders, wie die Kandidaten den Verkehr effizienter gestalten wollen und welche Haltung sie zum Bau des Ost-West-Tunnels haben. Zwar habe er sich schon im Vorfeld informiert und eine grobe Wahltendenz, doch endgültige Gewissheit erhofft er sich hier.

Die zehn Kandidaten – Maria Helmis-Arend (SPD), Heike Herden (Partie des Fortschritts), Florian Weber (CDU), Stefanie Ruffen (FDP), Michelle Achour (Bündnis 90/Die Grünen), OB-Kandidat Hans Mörtter (parteilos), OB-Kandidat Lars Wolfram (Volt), OB-Kandidatin Inga Feuser (GUT & Klimafreunde), Attila Gümüs (DIE LINKE) und Aaron von Kruedener (Die Partei) – bilden nach einer kurzen Vorstellungsrunde einen Halbkreis auf der Wiese. Von dort geht es direkt in den Austausch. Wer möchte, kann nun gezielt zu einzelnen Kandidaten treten und seine drängendsten Fragen stellen. Um die Kandidaten bilden sich kleinere und größere Gesprächsgruppen – mal im Sitzkreis diskutierend wie GUT-Kandidatin Inga Feuser, mal konzentriert zuhörend wie der parteilose Hans Mörrter.

Das Thema Verkehrspolitik bewegt an diesem Nachmittag nicht nur Nils L., sondern viele der Anwesenden. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen der Ausbau von ÖPNV und Radwegen sowie die Frage nach einer autofreien Innenstadt. Eine Frau aus dem Publikum ergreift das Wort: „Es wird immer gefährlicher für Fahrradfahrer wie mich. Außerdem brauchen wir dringend eine bessere KVB. Was wir jedoch nicht brauchen, sind Milliardengräber für irgendwelche Tunnelprojekte.“ Ihre Worte ernten kräftigen Applaus.