Zunächst hatte es die Wettervorhersage nicht gut gemeint, doch das Blatt wendete sich im letzten Moment: Zu Beginn des Sommerfests der Junior Uni am Samstag, 30. August, war auch die Sonne als Ehrengast erschienen. Mit ihr um die Wette strahlten die Gesichter vieler kleiner und großer Nachwuchsforscherinnen und -forscher, die in und um die Uni herum an den vielen verschiedenen Ständen allmögliche Aktionen ausprobierten und sich von der Magie der Wissenschaft in ihren Bann ziehen ließen. Trübsal blasen, weil es zwischendurch auch mal regnete? Fehlanzeige!
Zwischen Kreativität,
Wissenschaft und Neugier
Im normalen Studienbetrieb sind die Lehrräume der Junior Uni für Eltern tabu. Verständlich groß war daher natürlich das Interesse und er Andrang am Samstag – denn erstmals hatte auch das kunterbunte Haus der Junior Uni beim Sommerfest seine Türen geöffnet und bot Familienmitgliedern so die Chance, zu schauen, wo die Liebsten sich aufhalten, wenn sie einen Kurs an der Uni belegen. Statt Raumnummern sind hier die Namen und Lebenszeiten berühmter Persönlichkeiten, etwa Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Unternehmerinnen und Unternehmern oder Politikerinnen und Politikern, an den Türen angebracht.
Hier tummeln sich viele Eltern mit ihren Kindern, und schauen sich an den Ständen und Stationen verschiedenster Akteure um – oder werden natürlich direkt selbst aktiv. Unter anderem im Raum von Ferdinand Trautwein, dem Wuppertaler Unternehmer, der 1931 das E/D/E, das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler, gründete, ist jede Menge los. An den Wänden hängen bunte Bilder, die hier vor Ort gestaltet wurden – mit bunten Farben und dem eigenen Fingerabdruck als Stempel. Etwa ein bunter Blumenstrauß, ein brüllender Löwe oder auch tobende Äffchen sind so entstanden. Unter anderem der zehnjährige Julian und sein achtjähriger Bruder Jakob lassen hier ihrer Kreativität freien Lauf. „Ich male Möhren und einen Hasen“, erklärt Künstler Julian, „weil ich zuerst die Möhren gesehen habe und mir dann dachte, dass da ja ein Hase zu passt“. Die Geschwister sind richtige Junior-Uni-Experten und haben schon einige Kurse besucht. Dass Mama Marina Herzog nun selbst einmal sehen kann, wo ihre Jungs ihre Zeit verbringen, findet sie toll. „Es ist total spannend, jetzt bekommt man auch mal eine Vorstellung hiervon“, so Herzog. „Die Kinder sind jedes Mal ziemlich begeistert und ganz angetan, wenn sie einen Kurs hier gemacht haben.“
An Begeisterung mangelt es auch draußen vor der Junior Uni nicht. Hier ist – wie in jedem Jahr – der Stand zu finden, an dem die Forscherinnen und Forscher ihre eigenen Raketen basteln und diese anschließend mit Wasserdruck in die Luft schießen können. Gebastelt werden sie aus zuvor gespendeten Flaschen, die Raketenbauteile werden mit Schablonen, die im 3D-Drucker gedruckt wurden, auf Pappkarton gezeichnet, ausgeschnitten und schließlich an die Flaschen geklebt. Zwei begeisterte Raketenbauerinnen sind die sechsjährige Juna und ihre fünfjährige Schwester Lya. „Ich schneide erst mal die Form aus, dann kann man die hier ran kleben und wenn wir fertig sind, gehen wir da vorne zu dem Stand und da werden die abheben“, beschreibt Juna und bastelt begeistert weiter.
Mindestens genauso kreativ können die Kinder einige Meter weiter arbeiten. Hier dreht sich alles um das Thema Frieden. Angeboten werden Mandalas, die die Kinder ausmalen können. Hier zeigt unter anderem der vierjährige Nick sein künstlerisches Können, malt begeistert und verrät sogar von einer ganz besonderen Entdeckung, die er beim Sommerfest machen konnte: „Ich habe hier heute schon einen Dino gesehen!“ Genau das Richtige für den kleinen Künstler, der, wie sein Käppi verrät, auch ein großer Dinosaurier-Fan ist.
Auch Geschäftsführerin Ariane Staab zeigt sich vom Verlauf des Sommerfests begeistert, insbesondere von der Kombination aus Indoor- und Outdoor-Angeboten. „Es klappt sehr gut – und da hilft das Wetter auch ein bisschen. Bei jedem Schauer gehen alle rein und bei jedem Sonnenstrahl wieder raus“, lacht sie. „Ganz viele Eltern haben uns gesagt, wie toll es ist, dass sie nun das Gebäude kennenlernen dürfen – und die Kinder haben ganz stolz die Rolle der Wissenden eingenommen und den Eltern und Großeltern die Junior Uni gezeigt.“