Hinter Benedikt Turudic (28) liegen schwere Jahre. Vergangene Saison konnte der Kapitän der Veolia Towers Hamburg wegen einer Bandscheiben-OP nur 19 Spiele in der Easycredit Basketball-Bundesliga machen. Im Jahr davor waren es bei den Telekom Baskets Bonn sogar nur 15! Zudem verpasste der Center mit den Türmen knapp die Play-offs …
Doch dieses Jahr fühlt es sich für Turudic viel besser an!
„Ich bin sehr, sehr zufrieden“, sagt der 2,07-Meter-Schlaks vor Abflug ins Trainingslager in Kääriku/Estland. „Ich bin sehr gut durch den Sommer gekommen. Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich mit der Situation.“
Nach dem frühen Saison-Aus nahm sich Turudic nur eine Woche frei. Den Rest der Zeit arbeitete er in Hamburg mit Athletik-Trainer Melvyn Wiredu (42). Mit Erfolg! „Es ist besser als ALLE Jahre, die ich in meinem Leben hatte“, schwärmt der Deutsch-Kroate. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal in meinem Leben schmerzfrei war.“
Ganz offen gibt Turudic zu: „Das sind natürlich auch Sachen, die ich mir selbst zugefügt habe. Immer beißen und durch. Da war wirklich der Fokus dieses Jahr, die Kraft in alle Körperteile so reinzubekommen und alle Balancen wiederherzustellen.“
BBL: „Keine Ausreden, egal was es ist“: Towers-Kapitän Beneditkt Turudic greift durch
Mehr Balance soll auch die runderneuerte Mannschaft (sieben Neue) bekommen – und vor allem mehr Konstanz. Darum will der Käpt’n in seinem zweiten Jahr durchgreifen: „Aus meinem ersten Jahr habe ich gelernt, nichts durchgehen zu lassen. Keine Ausreden, egal was es ist. Es ist nie etwas Großartiges passiert, aber einfach auch geradeaus, voll rein. Wenn wir weiße T-Shirts tragen, dann tragen wir nichts Schwarzes und es ist okay. So viele Regeln gibt es nicht: Sei pünktlich. Gib Gas. Gib 100 Prozent. Und dann ist jeder glücklich.“
Foto: BILD
Doch in den ersten Wochen der Vorbereitung musste Turudic noch nicht einschreiten: „Tatsächlich muss ich dieses Jahr gar nicht so viel machen, um ehrlich zu sein. Die Jungs sind alle scharf auf die neue Zeit, jeder hat Bock im Training. Wir haben niemanden, den wir hinterherziehen müssen. Dementsprechend hatte ich bisher nicht so viel zu tun.“
Trotzdem mussten die Towers erneut einen Rückschlag wegstecken: Ex-Nationalspieler Niklas Wimberg (29) fällt mit einem komplizierten Fingerbruch mehrere Monate aus!
Als Ersatz verpflichtete Sportchef Marvin Willoughby (47) darum diese Woche Jean-Pierre „JP“ Tokoto (31/USA).
Schock vor dem Spiel: Feueralarm beim den deutschen Basketballern
Quelle: magenta sport29.08.2025
Der Flügelspieler (1,98 Meter) war die letzten fünf Jahre in Israel aktiv und unterschrieb einen Zeitvertrag über drei Monate. „Ich bin sehr froh, dass wir mit JP sehr schnell auf die Verletzung von Niklas reagieren konnten“, sagt Trainer Benka Barloschky (37): „Er bringt die nach dem Ausfall dringend benötigte Erfahrung mit. Er spielt vorzugsweise auf der großen Flügelposition, ist sehr physisch und ein guter Rebounder. Er übt viel Druck auf den Ring aus, was unserem Team eine weitere Facette verleiht.“
Tokoto soll Freitag in Hamburg landen und Samstag sofort mit ins Trainingslager. Willoughby: „Die ersten Tage werden aufgrund der Kurzfristigkeit sicher nicht einfach für JP. Aber er ist ein Spieler, der bereits auf hohem Niveau gespielt hat. Ich bin sehr zuversichtlich, dass er sich dank seiner Erfahrung schnell im Team integrieren wird.“
Auch dank der Hilfe von Kapitän Turudic.