„Blütenhain“ und „Blick ins Grün“ sind die verheißungsvollen Namen der beiden neuen Gemeinschaftsgrabanlagen, die am Donnerstagnachmittag auf dem Friedhof an der belebten Heckinghauser Straße vorgestellt und offiziell eröffnet wurden. Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Christlichen Friedhofsverbandes, begrüßte die Gäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Ralf Sondermann, Inhaber des Bestattungsunternehmens Paul Horn, und Stefano Bähr (Bestattungen Ernst) als Vorstandsmitglieder des Bestatterverbandes Wuppertal auf der neuen Anlage „Blick ins Grün“), auf der in früheren Jahrzehnten die verstorbenen Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Wupperfeld ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.
Auch bei der Neugestaltung, für die Philipp Sonnek, Stellvertreter von Ingo Schellenberg und Landschaftsarchitekt, verantwortlich zeichnete, hat das historische Holzkreuz seine prägende Rolle behalten. Und unter dem weithin sichtbaren christlichen Symbol ist mitten in der Anlage eine Bank aufgestellt, von der aus der „Blick ins Grün“ auf die Lindenallee und den größten Teil des Friedhofes zu Besinnung und Entspannung einlädt. 86 Urnen-Wahl-Gemeinschaftsgräber haben in den Reihen der leicht erhöht angelegten Gräberstätte Platz, wobei jede Ruhestätte durch einen naturbelassenen skandinavischen Findling mit einzigartiger Maserung gekennzeichnet ist. Besonderer Wert wurde auf die Bepflanzung durch blühende, insektenfreundliche Stauden gelegt. „Geranien, Frauenmantel, Waldsteina, Katzenminze sind einige der Pflanzen hier“, verrät Friedhofsverwalter Rudolf Krawcyk, während die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständige Stephanie Trapp bestätigt: „Die Pflanzen sind so ausgewählt, dass immer etwas blüht.“ „Das Nutzungsrecht für diese Gräber beträgt 25 Jahre, kann aber verlängert werden“, erklärt Ingo Schellenberg. (Die Preise betragen hier 4.975 Euro für ein Sarg-Wahlgrab und 3.900 Euro für ein Urnenwahlgrab, wobei die Grabpflege im Preis enthalten ist.)
„Ja, das ist sehr schön geworden“, meint Ralf Sondermann (Bestattungen Horn“) anerkennend und auch sein Kollege Stefano Bähr (Bestattungen Ernst), der Vorsitzende des Bestatterverbandes Wuppertal, zeigt sich angetan vom „Blick ins Grün“.
Ein Lob, das von allen Gästen auch auf die wenige Schritte entfernte Anlage „Blütenhain“ ausgedehnt wurde, zu der Ingo Schellenberg die kleine Gemeinde anschließend einlud. Im sonnigen Abendlicht sah man, dass hier dem Wunsch vieler Menschen, unter einem Baum bestattet zu werden, Rechnung getragen wurde. Denn rund um einen neu gepflanzten Baum “scharen“ sich neben farbenfroh blühenden Stauden Urnen- und Sarg-Wahlgräber die durch Grabsteine aus schwedischem Granit gekennzeichnet werden. “Wahlweise geflammt oder poliert“ erfahren wir.
„Alle Grabarten sind pflegefrei und die Laufzeit kann auf Wunsch verlängert werden“, heißt es in einem Flyer, der auch verheißt, dass die Belegung von zwei Urnen gleichzeitig möglich ist, wie auch die Nutzung von Sarg und Urne in einem Sarg-Wahl-Gemeinschaftsgrab. Neben dem beschrifteten Grabstein ist auf der letzten Ruhestätte auch Platz für Blumenschmuck, Lämpchen oder die in den Wintermonaten üblichen wetterfesten Gestecke.
Den „Blütenhain“ mit dem Baum im Mittelpunkt gibt es jetzt auf dem Friedhof Heckinghausen / Brändströmstraße in vierfacher Ausfertigung. „Insgesamt sind nach diesem Muster hier insgesamt neun Anlagen geplant,“ kündigt Landschaftsarchitekt Philipp Sonnek an. Denn insgesamt sind 515 Urnen-Wahl und Sarg-Wahl-Gemeinschaftsgräber auf dem weitläufigen Areal des Gottesackers geplant, der zwischen den stark frequentierten Elsa-Brändström- und Heckinghauser-Straße eine erbauliche Stätte der Ruhe und Besinnung sein soll. Ein Zweck, der mit diesen neuen Formen der Grabanlagen offensichtlich erfüllt wird, wie den anwesenden Fachleuten zu entnehmen war.
Für den freundlichen, persönlichen Ton auf dem Friedhof sorgt unter anderem Friedhofsverwalter Rudolf Krawczyk, der von den Besucherinnen und Besuchern freudig wie ein alter Bekannter begrüßt wird.