Greta Thunberg hat sich erneut mit einem Schiff auf den Weg nach Gaza gemacht. Gemeinsam mit mehr als 300 „Aktivisten“ stach die ehemalige Klima-Ikone am Sonntagnachmittag im Hafen von Barcelona in See.
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„Eine Mission wie diese sollte eigentlich nicht existieren“, sagte Thunberg am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie sei aber notwendig, weil die Staaten und ihre gewählten Vertreter nicht genug täten, „um internationales Recht aufrechtzuerhalten, Kriegsverbrechen vorzubeugen und Völkermord vorzubeugen“. Thunberg hat sich im Laufe der Jahre von ihrem Kampf für das Klima abgewandt und zu einer strammen Israel-Hasserin entwickelt.
Der israelische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir arbeitet jetzt laut „Israel Hayom“ an einer „operativen Strategie“, wie die Regierung mit den Gaza-Protestlern umgehen soll. Der Plan sei laut der israelischen Zeitung: Inhaftierung nach den Kriterien für Terroristen sowie die Beschlagnahmung der Schiffe. Greta Thunberg könnte also in einem israelischen Terror-Knast landen.
Vereint im Israel-Hass: Aktivisten und Thunberg in Cargo-Hose, Shirt mit der Aufschrift „Wir sind alle palästinensische Aktivisten“ und grünem Froschhut am Sonntag in Barcelona
Foto: Emilio Morenatti/AP/dpa
Längere Haftzeiten geplant
Die Strategie soll Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) am Sonntag vorgelegt worden sein. Thunberg und ihre Kollegen sollen demnach in den Terror-Gefängnissen Ktzi’ot und Damon (für die Frauen) untergebracht werden. Ktzi’ot liegt in der Negev-Wüste. Auch der Damon-Knast zeichnet sich durch harte Haftbedingungen aus: minderwertiges Essen, schlechte Luft, kein Fernsehen, kein Radio. Der Plan, der Netanjahu vorgelegt werden soll, sieht eine längere Haftzeit vor.
Mehr als 20 Boote der Global Sumud Flotilla sollen in Richtung Gaza aufbrechen
Foto: ddp/Davide Bonaldo
Greta Thunberg war mal eine gefeierte Klima-Aktivistin, jetzt wird sie von Antisemiten und Hisbollah-Freunden gefeiert. Neben ihr am Sonntag in Barcelona: Yasemin Acar aus Berlin. Sie feierte öffentlich den iranischen Raketenangriff auf Israel im April 2024.
Foto: Getty Images
Grundlage für die Inhaftierung unter diesen Bedingungen wäre schließlich laut „Israel Hayom“ das Eindringen in ein militärisches Sperrgebiet und dass einige Aktivisten in Verbindung zu Terror-Gruppen stehen sollen. Nichts Neues: Bereits bei Thunbergs letzter „Segelreise“ Richtung Gaza im Juni war sie mit polizeibekannten Antisemiten unterwegs, einige davon mit Verbindung zur Hisbollah.
Diesmal seien laut „Israel Hayom“ Personen aus über 44 Ländern unterwegs, die von vier Knotenpunkten aus an Bord gehen: Barcelona, Sizilien, Griechenland und Tunesien. „Dies ist die größte Flottille, die jemals nach Israel segelte, und könnte Israel nicht nur diplomatisch, sondern auch militärisch vor Herausforderungen stellen“, berichtet die Zeitung.
Bei Thunbergs letzter Reise kam sie glimpflich davon: Kurz nach einem Video, das Thunberg im Juni auf hoher See aufgenommen hatte und in dem sie von einer angeblichen „Entführung“ sprach, wurden sie und ihre Kollegen von der israelischen Armee abgefangen und mit Wasser und Sandwiches versorgt. Fotos zeigten die „entführte“ Thunberg lächelnd neben dem israelischen Militär. Kurz darauf wurde Greta Thunberg nach Schweden abgeschoben. Nun also soll mit ihr anders umgegangen werden.
Thunberg im Juni kurz nachdem die israelische Armee ihr Segelschiff auf dem Weg nach Gaza gestoppt hatte: An Bord werden von der Armee Sandwiches und Wasser gereicht. Thunberg hatte kurz zuvor auf Social Media von einer „Entführung“ gesprochen
Foto: ddp/UPI
Unabhängig vom Krieg im Gazastreifen riegelt Israel das Palästinensergebiet vom Meer aus strikt ab. Dies war 2007 nach der Machtübernahme der Hamas eingeführt worden und wird offiziell auch von Ägypten mitgetragen, das im Süden an den Küstenstreifen grenzt. Die Abriegelung dient dazu, Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden.