Kiel. Seit Freitagmorgen sitzt ein Konvoi mit drei Schwertransportern, die jeweils einen Flügel für Windkraftanlagen geladen haben, unfreiwillig vor dem Kreuz Kiel-West auf dem Standstreifen fest. Aus Sicherheitsgründen ist zusätzlich der rechte Fahrstreifen der Autobahn Richtung Kiel gesperrt. Für den Verkehr steht dort nur eine Spur zur Verfügung.

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Mehr als 80 Stunden parken die jeweils gut 100 Meter langen Transporter bereits auf der Autobahn. Und Autofahrer auf der A215 müssen weiterhin mit Behinderungen rechnen. Auch am Montagnachmittag steht immer noch nicht ganz genau fest, wann die Schwertransporter weiterfahren können. Vermutlich wird sich der Konvoi erst in der Nacht zu Mittwoch unter Polizeibegleitung wieder in Bewegung setzen.

A 215: Schwertransporte müssen zum Bürgerwindpark Gnutz-Timmaspe

Mittlerweile steht allerdings fest, wo der Konvoi eigentlich hin muss. Ziel ist der Bürgerwindpark Gnutz-Timmaspe, der westlich von Neumünster momentan gebaut wird. „Die Flügel kommen aus Cuxhaven und sind für unsere Anlagen“, bestätigte Uwe Rohwer, einer der Geschäftsführer des Windparks, auf Anfrage. Was bei der Anfahrt in der Nacht zu Freitag schiefgegangen ist, konnte er nicht beurteilen.

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Warum dauert aber eine Problemlösung so lange? Torben Wiencke, Sprecher der Autobahn GmbH des Bundes, teilte am Montag mit: „Es lag für den Konvoi für Freitagnacht eine genehmigte Route vor. Die hat er verlassen. Für die neue Route müssen neue Genehmigungen eingeholt werden. Das ist eine veränderte Lage.“

Schwertransporte sollten eigentlich auf der A7 bei Rendsburg wenden

Ursprünglich sollte der Konvoi mit den Flügeln für den Windpark bei Neumünster die A7 in Richtung Norden bis zum Autobahnkreuz Rendsburg fahren, um dort auf die A7 in Richtung Süden zu wenden und dann bis Neumünster-Nord zu fahren. Die A7-Abfahrt in Richtung Süden ist extra für Schwertransporte von der Autobahn GmbH umgebaut worden.

Nun soll der Konvoi in der Nacht zu Mittwoch auf der A215 weiter in Richtung Kiel fahren, dann über die B76 bis zur B503 rollen. Dort sollen die drei Transporte an einer geeigneten Stelle wenden, teilte Torben Wiencke weiter mit. „Dieser Plan stand seitens der Autobahn GmbH bereits am Freitagnachmittag fest.“

Ein Wenden der Schwertransporte am Freitag auf der A215-Kreuzung Westring ist nicht möglich gewesen.

Torben Wiencke

Sprecher der Autobahn GmbH

Ein Wenden am Ende der A215 in Kiel am Westring, wie es auch mehrere Leser der Kieler Nachrichten per E-Mail am Wochenende vorgeschlagen hatten, ist laut Autobahn GmbH-Sprecher nicht möglich gewesen. „Unsere Abteilung für Gefahr- und Schwertransporte prüft immer alle Optionen. Oft müssten auch Schilder und andere Hindernisse entfernt werden“, führte Wiencke aus.

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Eine Abstimmung für die neue Route mit den Behörden habe wegen des Wochenendes erst am Montag erfolgen können, betonte Wiencke weiter. „Für die Autobahnen können wir entscheiden, bei Bundesstraßen sind die Straßenverkehrsbehörden mit im Boot. Außerdem muss die Polizei eingebunden werden.“

Anschlussstelle Kiel-Wik wird gesperrt

Für die Absicherung dieses Konvois auf der neuen Route ist das Landespolizeiamt Kiel federführend. Sprecher Matthias Arends teilte am Montagnachmittag mit, dass aktuell mit Hochdruck an der Weiterfahrt der Transporte gearbeitet werde. „Das wird am späten Dienstagabend passieren.“ Eine genaue Uhrzeit konnte er noch nicht nennen.

„Die Route wird nach derzeitiger Planung von der A215 über die Anschlussstelle Kiel-Mitte auf die B76 in Richtung Eckernförde führen. Nach Passieren des ‚Holsteinverteilers‘ führt der Weg rückwärts auf die B503 und dann wieder entlang der Fahrtrichtung über die B76 bis zur Auffahrt A215″, berichtete er weiter.

„Im Rahmen des Manövers soll die B503 ab der Anschlussstelle Kiel-Wik gesperrt werden. Eine entsprechende verkehrsrechtliche Anordnung bei der Landeshauptstadt Kiel ist beantragt“, berichtete Arends.

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In dieser Woche werden übrigens weitere Flügel auf der A7 für den Windpark Gnutz-Timmaspe angeliefert. „Bei den auf der A215 stehenden Flügeln handelt es sich um die kleinen. Die deutlich größeren kommen noch“, teilte Windparkgeschäftsführer Uwe Rohwer mit. Für alle Beteiligten bleibt die Hoffnung, dass sich die Fahrer dieser Transporte an die genehmigte Route halten.

KN