Ein mehr als 100 Jahre altes deutsches U-Boot-Wrack liegt im Hafen von Cuxhaven.

Stand: 01.09.2025 17:44 Uhr

In der Nordsee vor der Insel Scharhörn ist in der Nacht zu Montag ein mehr als 100 Jahre altes U-Boot geborgen worden – jedoch nicht vollständig. Das Wrack ist während der Bergung in zwei Teile zerbrochen.

von Alicia Lippke

Eine Hälfte des Boots sei inzwischen nach Cuxhaven gebracht worden, teilte Jörg Fräßdorf vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee mit. Die andere liege noch in der Nordsee, solle jedoch ebenfalls bald aus der Tiefe geholt werden. Die Vorbereitungen dafür laufen laut Fräßdorf bereits.

Komplizierte Bergung

Die Bergung gestaltete sich herausfordernd. „Es kommt dabei auf die Wetterverhältnisse und die Tiede an“, hatte Dominik Schröder, Sprecher der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, dem NDR Niedersachsen vorab gesagt. Eigentlich sollte das rund 57 Meter lange U-Boot schon in der Nacht zu Freitag geborgen werden – dies hatte jedoch nicht funktioniert.

„Das passiert zum ersten Mal“

Die Flottenuboote SM U16, 17, 18, 19 liegen 1912 im Hafen der kaiserlichen Werft Danzig.

Diese Abbildung aus dem Jahr 1912 zeigt die Flotten-U-Boote SM U16, 17, 18, 19, die im Hafen der kaiserlichen Werft Danzig liegen. Sie gehören zur Kaiserlichen Marine.

Laut Schifffahrtsamt handelt es sich bei dem Wrack um das im Jahr 1919 gesunkene deutsche U-Boot U16 der Kaiserlichen Marine. „Das ist das erste Mal, dass so ein U-Boot geborgen wird“, sagte Schröder. Einen ähnlichen Fall habe es noch nicht gegeben. Das U-Boot wurde laut Schröder 1911 gebaut. Nach Kriegsende sollte es im Zuge der Reparationen ausgeliefert werden. „1919 ist das Boot auf dieser Auslieferungsfahrt nach Großbritannien gesunken“, so der Sprecher.

Wrack bei Routinefahrt entdeckt

Dem Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie (BSH) zufolge gab es bereits im Jahr 1960 erste Aufzeichnungen zu dem Wrack. Zuletzt untersucht wurde es vom Bundesamt am 18. Juli 2023 bei einer Routinefahrt, wie Pressereferentin Moira Lenz dem NDR Niedersachsen mitteilte. Das BSH sucht ihren Angaben zufolge regelmäßig in der Nordsee nach Unterwasserhindernissen, die die Schifffahrtsrouten gefährden könnten.

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Was passiert mit dem Wrack nach der Bergung?

Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt geht nicht davon aus, dass es sich bei dem Wrack um ein Seegrab handelt, in dem Soldaten ihren Tod fanden. Schröder vermutet, dass die Crew das Boot vorher verlassen konnte. Ursprünglich sollte das U-Boot nach der Bergung an ein Museum gegeben werden. Allerdings habe keines der angefragten Museen die Finanzierung, etwa für Restaurierung und Sanierung, zusichern können, sagte Schröder dem NDR Niedersachsen. Daher wird das Schiff nun voraussichtlich verschrottet.

U 96 am 27. Oktober 1941 in der Südschleuse von Saint-Nazaire zu seiner sechsten Unternehmung auslaufend. Auf dieser Unternehmung, die bis zum 6. Dezember 1941 dauern sollte, beruht Lothar-Günter Buchheims Roman "Das Boot".

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