Rückkehr nach Auktion in Frankreich

Von der geplanten Auktion in Frankreich habe die Gothaer Stiftung noch rechtzeitig erfahren, erläutert MDR KULTUR-Landeskorrespondentin Mareike Wiemann weiter. Der Versuch, sich mit den Eigentümern vorab zu einigen, sei fehlgeschlagen. Deswegen habe die Stiftung sich zum Mitsteigern entschlossen. Mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung Gotha und auch privater Geldgeber sei es gelungen, den Zuschlag zu bekommen. Nicht bekannt sei die Höhe der gezahlten Summe. Aber der Schätzwert habe zwischen 80.000 und 120.000 Euro gelegen.

Fragen der Restaurierung noch offen

Nun hängen beide Teile des Gemäldes im Altdeutschen Saal des Herzoglichen Museums übereinander. Ob sie wieder zu einem Bild vereint werden sollen, ist laut Trümper noch nicht ausgemacht. Auch wenn man beide Teile wieder zusammenfügte, ließe sich das Gemälde damit nicht in seinen „Urzustand“ zurückversetzen, betonte der Experte. „Der Schnitt“ werde immer zu sehen sein.

Das Salome-Bildnis soll 2026 restauriert werden. Noch unklar sei nicht nur, ob man beide Teile des Bildes wieder vereine, weiß Wiemann. Der farbige Hintergrund des Frauenporträts sei wohl ebenfalls aus Verkaufsgründen aufgehellt worden. Wie die Restauratoren damit umgehen, sei noch unklar.

Gotha: Bekannt für Kunst-Krimis

Das untere Fragment mit der „Johannesschüssel“ wurde bereits 2015 restauriert ausgestellt. Das Gemälde gelangte laut Stiftung einst vermutlich als Mitgift der Herzogin Elisabeth Sophie von Altenburg (1619-1680) nach Gotha.

Die Stadt ist auch bekannt für einen weiteren Kunst-Krimi: Vor sechs Jahren kehrten die Bilder aus dem Kunstraub von 1979 nach langen Verhandlungen wieder zurück in die Sammlung.

Quelle: Friedenstein Stiftung Gotha, MDR (Mareike Wiemann), dpa, Redaktionelle Bearbeitung: ks