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Gladbach sichert sich Yannik Engelhardt per Leihe und bereitet sich auf den Abgang von Julian Weigl vor. Der Verein handelt vorausschauend.
Mönchengladbach – Ausschließen will Roland Virkus nie etwas, und damit ist der Sportchef von Borussia Mönchengladbach bisher gut gefahren. So deutet sich seit längerer Zeit ein Abgang von Julian Weigl nach Saudi-Arabien an – und die Fohlen sind schon jetzt dafür gerüstet, obwohl der Transfer noch nicht über die Bühne gegangen ist.
Yannik Engelhardt wird für diese Saison vom FC Como an Borussia Mönchengladbach verliehen. © IMAGO/Giuseppe Maffia
Am Deadline Day hat Gladbach zugeschlagen und Yannik Engelhardt für ein Jahr vom FC Como ausgeliehen. Der 24-Jährige ist über Werder Bremen und den SC Freiburg bei Fortuna Düsseldorf gelandet, war dort in der Saison 2023/24 ein wichtiger Teil der Achse. Como überwies letztendlich acht Millionen Euro für Engelhardt, der nach einer Saison in der Serie A seinen Bundesliga-Traum erfüllt.
Gladbach leiht Engelhardt vom FC Como aus
Laut der Rheinischen Post und Sky Sport handelten beide Klubs keine Kaufoption aus, dennoch sei ein Verbleib über diese Saison hinaus keineswegs ausgeschlossen. Engelhardt könnte somit auf doppelte Weise in die Fußstapfen von Weigl treten, der 2022/23 von Benfica ausgeliehen worden und ein Jahr später fest verpflichtet worden war.
Die Verpflichtung des Ex-Düsseldorfers ist ein cleverer Vorgriff von Borussia. Die Gespräche über den Weigl-Abgang können sich noch ziehen, schließlich ist das Transferfenster in Saudi-Arabien bis zum 10. September geöffnet. Schon jetzt einen Ersatz im Kader zu haben, spricht einerseits für einen positiven Abschluss der Verhandlungen, andererseits verspürt Gladbach nun keinen Zeitdruck mehr.
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Die Verantwortlichen können sich nun darauf konzentrieren, ob es zu weiteren Veränderungen – beispielsweise im Tor – kommen wird. Jonas Omlin ist seit mehreren Tagen Teil der Gerüchteküche, ein Abgang bahnt sich noch nicht konkret an. Genauso kann es noch zum einen oder anderen Leih-Abgang kommen. Auch hier ist der Ausgang offen.
Mit Engelhardt bahnt sich indes ein Paradigmenwechsel im Mittelfeldzentrum an. So könnte Gerardo Seoane eine Abkehr vom 4-2-3-1 erwägen und die Fohlen künftig in einem 4-3-3 auflaufen lassen. Einen ersten Vorgeschmack bekamen die Fans bei der 0:1-Niederlage gegen den VfB Stuttgart am Samstag, als Rocco Reitz und Kevin Stöger im Achterraum postiert waren.
In dieser Variante wäre Engelhardt zunächst ein Konkurrent für Philipp Sander, der in einer defensiven Rolle geblieben ist. Die Folge dieser Umstellung: Reitz und Stöger initiierten viele Angriffe, das Zentrum wurde zur Schaltzentrale, von der aus viele Bälle auf die Außenbahnen gespielt wurden.
Zudem nimmt Engelhardt – zumindest in der Theorie – etwas Druck, was die Kaderbreite in der Defensive betrifft. In der Vergangenheit spielte der 24-Jährige für die Nachwuchsmannschaften von Bremen und Freiburg insgesamt zwölfmal als Innenverteidiger, für Como kam er zweimal als Rechtsverteidiger zum Zug. Im Vordergrund stehen jedoch seine Qualitäten als defensiver Sechser, die zur Geltung kommen sollen.