Die vorübergehende Installation „Weststream“ im Park an der Städtischen Galerie ist von Unbekannten beschmiert worden. Das teilte die Stadt Viersen am Montag mit. Die von Paul Schwer geschaffene Röhre soll dazu einladen, in ihrem Inneren mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Wesentliches Merkmal der „Weststream“-Röhre sind die transparenten Acrylglasflächen. Wenn sie von der Sonne beschienen werden, sorgt die Malerei auf den Flächen für ein Spiel von farbigem Licht und Schatten. Die Installation ist ein Projekt im Themenjahr „Freiheit“ des Kulturraums Niederrhein. Die teils politisch motivierten Besprühungen lassen sich nicht entfernen, ohne zugleich die Bemalung der Acrylglasflächen zu zerstören. Da die Skulptur eine Leihgabe ist, wird nun der Künstler über das weitere Vorgehen entscheiden. Vorgesehen war ohnehin, den „Weststream“ je nach Wetterlage im Lauf des September abzubauen, hieß es seitens der Stadt.
Bürgermeisterin Sabine Anemüller sprach von einer Respektlosigkeit sowohl gegenüber dem Künstler als auch gegenüber dem Kunstwerk. Gewalt und Zerstörung seien kein geeignetes Mittel der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Niemand werde in Deutschland gehindert, seine Ansichten und Meinung mitzuteilen, „aber doch nicht auf fremdem Eigentum“.