Auf dem Flughafen Leipzig/Halle laufen jeden Tag hunderte Passagiere durch die Hallen. Neben wichtigen Geschäftsreisen, Lastentransporten und Urlaubsflügen ereignen sich am Flughafen leider auch Notfälle. Neben technischen Pannen oder Verspätungen gerät immer häufiger auch der Gesundheitsaspekt in den Fokus – gerade in Zeiten wachsender globaler Mobilität.
Mit rund zwei Millionen Passagieren pro Jahr zählt der Flughafen Leipzig/Halle zu einem der wichtigsten Drehkreuze der Region. Doch was, wenn statt Fracht oder Reisenden plötzlich ein hochgefährlicher Krankheitserreger mit an Bord gelangt? In einer groß angelegten Übung wurde der Notfall jetzt durchgespielt.
Flughafen Leipzig: Ebola-Fall erschütterte den Flufghafen
Am Mittwoch trainierten dutzende Einsatzkräfte am Flughafen Leipzig/Halle die Ankunft eines potentiell hochinfektiösen Patienten. Laut Leipziger Volkszeitung handelte es sich um einen Übungsfall, bei dem ein an hämorrhagischem Fieber erkrankter Passagier gemeldet wurde. Dieses Szenario erfordert höchste Vorsicht und schnelle, koordinierte Einsätze. „Alles spricht dafür, dass wir über kurz oder lang wieder in eine Situation wie 2014 kommen“, warnte die Amtsärztin Dr. Steffi Melz gegenüber der Zeitung.
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Die Ärztin bezieht sich damit auf einen Fall aus dem Jahr 2014, in dem ein an Ebola erkrankter Mann nach Leipzig gebracht wurde und trotz umfassender Vorsichtsmaßnahmen verstarb. Die Großübung fand unter der Leitung des Klinikums St. Georg statt, das eine der deutschlandweit sieben Sonderisolierstationen betreibt – eine Einrichtung, die Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt abdeckt. Ziel war es, die kritischen Abläufe zu testen: Von der Meldung des Verdachts über die Einschätzung vor Ort bis hin zum sicheren Transport in die Klinik.
„Der nächste Ernstfall wird kommen“
Sobald der Patient gemeldet wurde, startete ein striktes Protokoll. Ein spezialisiertes Team in Schutzanzügen wurde zum Flughafen geschickt, während die Sonderisolierstation im Klinikum vorbereitet wurde. Parallel fuhr ein spezieller Infektionsschutz-Rettungswagen zum Einsatzort, um den Patienten sicher zu transportieren. Auch Amtsärztin Melz machte sich ein Bild: Sie klassifizierte die Kontaktpersonen und entschied über häusliche Quarantänen. „In diesem großen Format haben wir das länger nicht geübt“, bemerkte Prof. Christoph Lübbert, Chefarzt der infektiologischen Abteilungen am Klinikum St. Georg. Genau solche Übungen seien aber essenziell, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können.
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Nach rund vier Stunden erreichte der simulierte Patient die Sonderisolierstation. Zwar lief nicht alles reibungslos, doch genau dafür sind solche Einsätze gedacht: Schwachstellen aufdecken, um im Ernstfall bereit zu sein. „Der nächste Ernstfall wird kommen“, so Lübbert deutlich. Der Flughafen Leipzig bleibt wegen seiner internationalen Verbindungen ein relevanter Ort für solche Szenarien. Die Übungen verdeutlichen nicht nur den logistischen Aufwand, sondern erinnern auch daran, wie wichtig Prävention und schnelle Reaktion sind, um die Ausbreitung gefährlicher Krankheiten zu verhindern.
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