Gründer und Gesellschafter von Rocket Beans TV: Nils Bomhoff, Etienne Gardé, Simon Krätschmer, Daniel Budiman und Arno Heinisch (Foto: Rocket Beans TV / Marco J. Drews)
Mit einem „Update in eigener Sache“ brechen die Rocket Beans-Co-Gründer das Schweigen in der Causa Simon Krätschmer.
Man muss gar nicht erst zwischen den Zeilen lesen, um zu erahnen, wie schwer es den vier ‚Bohnen‘ gefallen ist, sich zum ‚S‘ in BEANS zu äußern: Daniel ‚Budi‘ Budiman, Etienne Gardé, Arno Heinisch und Nils Bomhoff haben am späten Nachmittag eine Stellungnahme auf dem firmen-eigenen Blog veröffentlicht.
Darin räumen die vier Gesellschafter ein, dass sie sich in einem „internen Prozess“ befinden, in dem sie „mit Simon über seine Zukunft bei Rockens Beans sprechen“. Dieser Prozess werde anwaltlich begleitet – deshalb seien zunächst auch keine Details zum Verlauf zu erwarten.
Mit ‚Simon‘ ist Simon Krätschmer gemeint, einer der fünf Co-Gründer der Hamburger Produktionsfirma. Dass es zu einer schleichenden Entfremdung zwischen ihm und dem Management von BEANS Entertainment gekommen ist, lässt sich allein daran ablesen, dass Krätschmer nach einem Intermezzo bei Instinct3 inzwischen von der Berliner Neugründung Cozy Lighthouse vertreten wird.
Im Juli hat Krätschmer mit Game Mon die Pilotfolge eines neuen YouTube-Formats freigeschaltet, das auf einem Podcast gleichen Namens fußt.
Die Causa Simon Krätschmer gärt seit langem bei den Rocket Beans: Bereits im März 2024 hat sich Co-Geschäftsführer Heiko Gogolin via Forum zu „Simons Zukunft bei Rocket Beans TV“ geäußert. Ergänzend hat Krätschmer eine eigene Stellungnahme veröffentlicht: „Einige Aussagen, die ich letztes Jahr gegenüber Rocket Beans auf Twitter gemacht habe, waren absolut nicht korrekt. Ich bin mir bewusst, dass ich mich manchmal schnell triggern lasse. Das ist mir im Nachhinein absolut klar und tut mir dann aufrichtig leid.“
Das Tischtuch zwischen Krätschmer und seinen Mitgründern scheint mittlerweile zerschnitten. Denn jetzt lautet das klare Ziel, eine „Veränderung“ herbeizuführen: „Dass Simon aktuell nicht Teil unserer Sendungen ist und auch nicht auf der Gamescom-Bühne in Köln stand, hängt damit zusammen.“ Entlang der Gamescom hatte Rocket Beans unter anderem die Show-Programme von Capcom und Samsung in Halle 9 bestritten.
Die Gründe, die zu diesem Schritt geführt haben, würden ebenfalls nicht öffentlich kommuniziert: „Bitte glaubt uns, dass dies keine leichte Entscheidung ist. Es geht dabei nicht um einen einzelnen Streit oder Vorfall, sondern um eine Entwicklung über längere Zeit. Bei uns sind private und berufliche Bereiche schon immer eng miteinander verbunden. Das macht vieles authentisch, aber eben auch in Momenten schwierig.“
Erst nach einer finalen Entscheidung will sich das Gründer-Quartett wieder zum Fall äußern – auch vor dem Hintergrund, die Privatsphäre aller Beteiligten zu schützen und Konflikte nicht in der Öffentlichkeit auszutragen.
Budiman, Gardé, Heinisch und Bomhoff legen Wert darauf, dass Krätschmer „ein wichtiger Teil der Rocket-Beans-Geschichte“, wofür sie ihm dankbar seien. Umso größer ist das Bedauern über den Status Quo.
Nach einer Reorganisation sind unter dem Dach der BEANS Entertainment GmbH drei Sparten gebündelt: die Influencer-Agentur Astronauts (u. a. Dennsen86, Haselnuuuss, Krogmann, PixelViet, Writing Bull), die Produktionsfirma Midflight und der Webvideo-Pionier Rocket Beans TV inklusive Livestreams und YouTube-Kanal.
Nach dem Ende der ZDF-Co-Produktion Game Two zum Juli 2025 steht das Unternehmen vor einem erneuten Umbau: Das preisgekrönte Format soll mit einem deutlich geschrumpften Rumpfteam und angepasstem Konzept fortgesetzt werden – als neuer Partner ist MediaMarkt-Saturn an Bord.
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