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Donald Trump kehrt nach tagelangen Gesundheitsspekulationen am Wochenende auf den Golfplatz zurück. Die öffentliche Diskussion darüber dauert jedoch an.
Washington, D.C. – Ein Bluterguss an der Hand, geschwollene Beine und ungewöhnlich wirre Kurznachrichten des US-Präsidenten sorgen in den USA seit Tagen dafür, dass der Gesundheitszustand von Donald Trump in Öffentlichkeit und Medien diskutiert wird. Dass der 79-Jährige in einer Nachricht auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social nun behauptet, dass es ihm „nie im Leben besser gegangen“ und „DC eine kriminalitätsfreie Zone“ sei, entfacht die Debatte allenfalls noch mehr.
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Inzwischen haben selbst erste Persönlichkeiten aus dem MAGA-Umfeld, das dem Präsidenten gegenüber generell eher unkritisch gesonnen ist, öffentlich zu den Gerüchten beigetragen. So wirft, laut einem Bericht des US-Portals The Daily Beast etwa der rechte White-Supremacy-Aktivist Nick Fuentes dem Weißen Haus in einem Post auf X vor, nach Joe Biden erneut den Gesundheitszustand eines US-Präsidenten zu verschleiern. Mehrere Medien, darunter auch Spiegel und T-Online in Deutschland, haben zu den sichtbaren Hinweisen möglicher Krankheiten Medizinexperten befragt.
Mögliche Gesundheitsprobleme: Medien befragen Mediziner zu Trump-Symptomen
Dass die Informationen, die zu Donald Trumps Gesundheitszustand kursieren, hauptsächlich Spekulationen sind, liegt auch an den allgemeinen Kommunikationsstrategien des Weißen Hauses, dessen Sprecherin Karoline Leavitt einen großen Bluterguss an Trumps rechter Hand vor Fernsehkameras etwa damit erklärte, dass der Präsident „den ganzen Tag und jeden Tag“ Hände schütteln müsse. In einem weiteren Bericht analysiert The Daily Beast offizielle Fotos des Weißen Hauses aus den letzten Tagen und stellte dabei fest, dass in den meisten Fällen Trumps Füße abgeschnitten oder hinter Gegenständen versteckt waren. Auf Fotos, die das Weiße Haus nicht verwendet hatte, ist Analysen zufolge zu sehen, wie Trumps Knöchel auffällig angeschwollen wirken.
Zu dem Bluterguss an der Hand, der in ähnlicher Form schon seit über einem Jahr immer wieder auf Pressefotos des damaligen Präsidentschaftskandidaten aufgefallen ist, hat etwa das Nachrichtenportal T-Online mit einem Gefäßexperten gesprochen, der die Erklärung des Weißen Hauses für extrem unwahrscheinlich hält und erklärte, dass ein Bluterguss nicht nur von einer Verletzung oder Krankheit stammen muss, sondern etwa auch davon, dass dem Präsidenten Blut abgenommen oder ein Tropf gelegt worden sein könnte. Bevor der blaue Fleck in den Fotos vom Treffen mit Südkoreas Präsident Lee Jae Myung zu sehen war, war mehrfach deutlich auf Fotos aufgefallen, dass Trumps Hand mit Makeup überschminkt worden war.
Donald Trump im Oval Office. (Archivfoto) © Jacquelyn Martin/dpaBemerkung von JD Vance befeuerte Gerüchte um Donald Tumps Zustand
Weiter befeuert hatten die Spekulationen vom Wochenbeginn auch die Tatsache, dass Trump übereinstimmenden Medienberichten zufolge tagelang keine öffentlichen Termine wahrgenommen hatte und vor einem Golfausflug am Wochenende eine Weile lang nicht in der Öffentlichkeit gesehen worden war. Im gleichen Zeitraum hatte sich Vizepräsident JD Vance in einem Interview explizit zu seiner Bereitschaft geäußert, die Präsidentschaft zu übernehmen, falls es „zu einer schrecklichen Tragödie“ komme, dann aber bekräftigt, dass der Präsident bei bester Gesundheit sei.
Bestätigt ist in Sachen Trumps Gesundheitszustand allerdings bereits seit einigen Wochen, dass Trump an einer chronisch venösen Insuffizienz leidet, die zu Krampfadern an den Beinen führen kann. Die gängige Alterserscheinung sei in den meisten Fällen harmlos, sagen Ärzte. Ein Experte erklärte dem Spiegel, dass es unwahrscheinlich sei, dass die Hämatome an Trumps Hand damit in irgendeinem Zusammenhang stünden. (saka)