Eine neue Hilfsflotte mit Versorgungsgütern für den Gazastreifen hat nach einer sturmbedingten Unterbrechung ihre Fahrt in das Kriegsgebiet wieder aufgenommen. Die rund 20 Boote der sogenannten Global Sumud Flotilla mit der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg und Hunderten weiteren Menschenrechtsaktivisten an Bord stach am Montagabend von Barcelona wieder in See. Das berichten die Nachrichtenagentur Europa Press sowie andere spanische Medien.

Die Flotte war bereits am Sonntag erstmals ausgelaufen, aber wegen stürmischer See noch am selben Tag wieder in den Hafen der katalanischen Metropole zurückgekehrt. Sie hofft nun, erstmals erfolgreich die Seeblockade Israels vor dem Gazastreifen zu durchbrechen und hungernden Menschen in dem Kriegsgebiet Hilfsgüter zu bringen. Neben Thunberg ist auch der Game-of-Thrones-Schauspieler Liam Cunningham sowie Aktivisten aus mehr als 40 Ländern mit an Bord.

Gretas Boot ist Teil des ersten Konvois

Die 20 vornehmlich kleineren Boote der Zivilschifffahrt bilden nach Angaben des Nachrichtennetzwerks Al-Dschasira den ersten Konvoi einer mehr als 50 Schiffe starken Gesamtflotte, die gemeinsam den Gazastreifen erreichen will. 

Am 4. September sollen laut den Angaben tunesische Schiffe zum ersten Konvoi hinzustoßen, später auch Schiffe aus Asien. Mit Teilnehmern aus 44 Ländern von sechs Kontinenten stelle die Aktion die bisher größte Seehilfsmission für den Gazastreifen dar, sagten die Organisatoren. Die Vereinten Nationen hatten am 22. August mitgeteilt, dass im Gazastreifen eine Hungersnot herrsche.

© Lea Dohle

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Israel hat in der Vergangenheit Versuche von Aktivisten, die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu durchbrechen, stets verhindert. Zuletzt schlug im Juli der Versuch eines italienischen Schiffs fehl. Zuvor war Greta Thunberg mit einer Solidaritätsaktion an Bord der Madleen gescheitert. Israelische Soldaten enterten das Schiff am 9. Juni 2025 rund 200 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens und brachten sie in den israelischen Hafen Aschdod. Thunberg und weitere Aktivisten wurden danach ausgewiesen. 

Krieg im Gazastreifen

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