Im Vergewaltigungsskandal in Bielefeld-Bethel müssen sich drei Klinik-Vorgesetzte bald vor Gericht verantworten. Angeklagt sind der Chefarzt, ein früherer Oberarzt und der Pflegedienstleiter. Der Vorwurf lautet fahrlässige Körperverletzung durch Unterlassung.
Hinweise auf Übergriffe ignoriert
Die drei Vorgesetzen sollen deutliche Hinweise auf die Übergriffe eines Assistenzarztes nicht ernst genug genommen haben – zum Nachteil von neun Patientinnen. In einem Fall entdeckte eine Pflegerin den Arzt nachts in einem dunklen Zimmer zwischen zwei Betten. In einem anderen Fall trug er Infusionsbesteck bei sich – obwohl keine Patientin eine Infusion brauchte.
Schwere Verbrechen des Assistenzarztes
Der Assistenzarzt selbst soll insgesamt 34 Frauen betäubt und vergewaltigt haben. Er nahm sich 2020 in Haft das Leben.