Serie: Düsseldorfer OB-Kandidaten im Check
Claus Henning Gahr: „Radwege gibt es genug“
02.09.2025 – 06:00 UhrLesedauer: 3 Min.
Claus Henning Gahr: Er tritt für die AfD an. (Quelle: Claus Henning Gahr/AfD)
Am 14. September findet in Düsseldorf die Oberbürgermeisterwahl statt. t-online stellt die Kandidaten vor. Diesmal: Claus Henning Gahr (AfD).
Claus Henning Gahr ist Volljurist und geht für die AfD ins Rennen. Vor der Kommunalwahl am 14. September beantwortete er t-online sieben Fragen.
Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, Oberbürgermeister werden zu wollen?
Die Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt meiner Heimatstadt Düsseldorf war vor meinem Vorschlag durch meine Parteifreunde nicht Bestandteil meiner Karriereplanung. Die mir gegenüber ab dem Frühjahr von unterschiedlichen Seiten geäußerten Wünsche und Ermutigungen, für unsere Partei prominent zu kandidieren, haben mich zugleich überrascht und sind mir Verpflichtung als Kind der Landeshauptstadt, eine konservative Wende einzuleiten.
Welche drei Dinge laufen gut in Düsseldorf?
Düsseldorf besticht besonders in seinen am Rhein gelegenen Stadteilen links- wie rechtsrheinisch durch seinen ruhigen, rheinischen Charme und seine architektonisch einzigartige Dörflichkeit.
Gleichzeitig sind wir eine moderne Messe- und Handelsstadt mit internationaler kultureller Prägung und bedeutendem Flughafen. Diese Melange ist für mich in ihrer scheinbaren Widersprüchlichkeit wunderbar. Der Flughafen bietet sämtlichen Fluggästen zahlreiche Direktverbindungen an die wichtigsten Orte der Welt. Düsseldorf besticht, häufig als „Petit Paris“ apostrophiert, ebenso als Modestadt und durch seine Kunstmuseen (K20 und K21).
Was mögen Sie an Düsseldorf nicht?
Düsseldorf leidet unter einer ideologischen politischen Führung. Wir sind zum zweiten Mal in Folge als Stauhauptstadt Deutschlands „ausgezeichnet“ worden. Das Rathaus unter Führung des linken CDU-Bürgermeisters will die Grünen links überholen und schafft aggressiv Parkplätze und Fahrspuren ab. Öffentliche Sicherheit und Sauberkeit sind beispielsweise um den Düsseldorfer Hauptbahnhof an einem Tiefpunkt angelangt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller ficht das nicht an.
Wenn Sie eine Sache sofort und ohne Beschlüsse durchsetzen könnten, welche wäre das?
Ich würde als Oberbürgermeister sofort aus dem Städtebündnis „Sicherer Hafen“ austreten und ein leistungsfähiges Abschiebezentrum in Flughafennähe errichten lassen.
Düsseldorf ist zuletzt Deutschlands Stauhauptstadt geworden: Was muss sich in der Verkehrspolitik, auch mit Blick auf den Radverkehr, ändern?
Insofern die Kfz-Zulassungszahlen in Düsseldorf auf Rekordniveau liegen, beweisen die Düsseldorfer Bürger, wie wichtig ihnen das Auto als Verkehrsmittel ist. Radwege gibt es genug; weitere Fahrradstraßen ohne Autos lehne ich kategorisch ab. Es müssen wieder Parkplätze und Quartiersgaragen gebaut werden, um der ideologisch gesteuerten Parkraumvernichtung der CDU sofort entgegenzuwirken.
Wie wird das Wohnen in Düsseldorf wieder bezahlbar?
Wohnen wird dann für Mieter günstiger, wenn sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage wieder entspannt. Das erreicht man angesichts hoher Baukosten und langwieriger wie teurer Genehmigungsverfahren für Projektentwickler am besten durch Remigration vollziehbar ausreisepflichtiger Ausländer sowie dem Austritt aus dem Städtebündnis „Sicherer Hafen“ und infolgedessen einer Nachfrageverringerung. Die Stadt Düsseldorf muss sich um ihre eigene Bevölkerung kümmern und nicht um die Ansiedlung immer neuer Völker.