Stellungnahme zum Newcastle-Deal 

VfB Stuttgart: Nick Woltemade begründet Wechsel zu Newcastle

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Nach seinem aufsehenerregenden Abgang vom VfB Stuttgart hat Nick Woltemade in einem Instagram-Video zu den Fans des Bundesligisten gesprochen und seinen Wechsel zu Newcastle United gerechtfertigt. „Ich fordere auch gar nicht, dass man meinen Schritt nachvollziehen kann. Für mich als Fußballer möchte ich das höchstmögliche erreichen. Ich spiele Champions League, ich spiele in der besten Liga der Welt und freue mich auf den Schritt.“

Nach einem langen Transferpoker war der 23-Jährige überraschend zu den Magpies gewechselt. Englands viermaliger Meister zahlt für den deutschen Nationalspieler eine Ablösesumme in Höhe von bis zu 90 Millionen Euro. Woltemade, um den auch der FC Bayern München lange geworben hatte, ist damit der teuerste Verkauf der VfB-Historie und der drittteuerste deutsche Fußballer nach Florian Wirtz und Kai Havertz. Die Münchner waren nicht bereit, mehr als 60 Mio. Euro plus Weiterverkaufsbeteiligung für den 1,98 Meter großen Angreifer zu bieten. Ende Juni fragte Bayern-Sportchef Max Eberl: „Ist Nick Woltemade 80 Millionen wert?

Dass sein Schritt auch Kritik hervorgerufen hat, kann Woltemade nachvollziehen. „Ich kann trotzdem auch jeden VfB-Fan verstehen, der sagt: ‚Ey, das war dein Herzensverein. Ey, du hast immer gesagt, du bist Stuttgart-Fan.‘ Ja, ich bleibe trotzdem noch Stuttgart-Fan und ich werde mir jedes Stuttgart-Spiel anschauen, wenn ich kann. Aber ich bin auch Sportler und das ist auch mein Beruf und ich habe mich für den nächsten Schritt entschieden.“

Woltemade ist dem VfB Stuttgart sehr dankbar

Abschließend bedankte sich der Offensivspieler bei den Stuttgarter Fans und erinnerte an die gemeinsamen Zeiten. „Ich bin Stuttgart sehr dafür dankbar, dass ich mich sportlich so weiterentwickelt habe. Ich habe meinen ersten großen Titel gewonnen mit euch. Ich glaube, das ist was, was mir immer in Erinnerung bleibt. Da bin ich stolz drauf, dass ich dabei war“, sagte Woltemade, der mit Stuttgart im Mai den DFB-Pokal gewann. Laut der „Bild“ verdient er bei Newcastle 7 Millionen bis 8 Millionen Euro pro Jahr und somit das Vier- bis Fünffache seiner bisherigen Bezüge.

Zuletzt hatte VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle Verständnis für die Kritik von Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Abgang Woltemades geäußert. „Ich verstehe die Perspektive aus sportlicher Sicht total“, sagte Wehrle bei „Sky“ vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (1:0). „Es ist doch klar, dass er wahnsinnig gerne mit Nick weitergearbeitet hätte – wir auch. Aber wenn dann eine Größenordnung erreicht ist, haben wir eine Gesamtverantwortung für den Verein.“

Der gebürtige Bremer Woltemade ist Stand Dienstagmorgen einer von 19 Profis, die in diesem Sommer aus der Bundesliga in die Premier League wechselten – bei diesen Transfers flossen knapp 660 Mio. Euro aus England nach Deutschland. Den entgegengesetzten Weg schlugen 21 Spieler ein, die 235,2 Mio. Euro kosteten – zehn davon kamen auf Leihbasis.