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Russlands Energiepartner bleibt Putins Öl treu. Auch nach Drohungen von Trump halten einige Länder wohl noch zum Kremlchef und kritisieren die US-Regierung.
Moskau – Bloß kein Ärger beim Öl: Indien will trotz Drohungen aus den USA die Ölimporte nicht einstellen. Damit widersetzt sich das Land dem Druck von Donald Trump, die Käufe komplett einzustellen. „Indien hat keine Regeln gebrochen“, schrieb der indische Ölminister Hardeep Puri in einer Kolumne und reagierte damit auf die Vorwürfe, das Land würde durch Ölkäufe Russlands Wirtschaft stärken und die Kriegsfinanzierung unterstützen.
Indien verteidigt russische Ölimporte trotz Druck aus den USA
Indien würde sich bei den Ölkäufen an den EU-Preisdeckel halten, welcher Russlands Einnahmen aus den Ölgeschäften begrenzen soll und auf 47,60 US-Dollar gesenkt wird. Indien würde zudem keine Profite aus dem Ölhandel schlagen und habe zur Stabilisierung der Ölpreise beigetragen. „Indiens Einhaltung aller internationalen Normen hat einen katastrophalen Preisschock von 200 Dollar pro Barrel verhindert“, schrieb Puri am 1. September 2025 in einer Kolumne in der Zeitung The Hindu. „Einige Kritiker behaupten, Indien sei zu einer Art Waschsalon für russisches Öl geworden. Nichts könnte ferner von der Wahrheit sein.“ Jede indische Öltransaktion werde über „legale Transport- und Versicherungssysteme, konforme Händler und geprüfte Kanäle“ abgewickelt.
Russlands Energiepartner Indien hängt noch an Putins Öl. Auch nach Drohungen von Trump hält Indien noch zum Kremlchef. © ImagoUSA kritisieren Indien für Kauf von Putins Öl – Zusatzzölle treten in Kraft
Aus den USA kam wiederholt Kritik an den russischen Ölimporten. Finanzminister Scott Bessent warf Indien vor, russisches Öl zu niedrigeren Preisen zu importieren und dann raffinierten Kraftstoff zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen. Der Handelsberater des Weißen Hauses, Peter Navarro, sagte, die indischen Käufe würden Moskaus Krieg in der Ukraine finanzieren.
Trump hatte Indien wiederholt mit Maßnahmen gedroht, weil das Land trotz des Ukraine-Kriegs weiterhin russisches Öl kauft. Inzwischen hat der US-Präsident Zusatzzölle von 25 Prozent gegen das Land verhängt und verübt weiteren Druck, damit Indien den Kauf russischen Öls komplett einstellt.
Russlands Wirtschaft hofft auf Indien als Öl-Käufer – „stets Seite an Seite gegangen“
Ob Indien der Forderung nachgehen wird, bleibt abzuwarten. Indien legt viel Wert auf eine gute Beziehung zu Russland. Am Montag, 1. September 2025, hat Indiens Premierminister Narendra Modi am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) gegenüber Wladimir Putin betont, dass Indien und Russland auch in schwierigen Zeiten Schulter an Schulter stünden. „Selbst in schwierigsten Situationen sind Indien und Russland stets Seite an Seite gegangen“, sagte Modi. „Unsere enge Zusammenarbeit ist nicht nur für die Menschen beider Länder wichtig, sondern auch für den weltweiten Frieden, die Stabilität und den Wohlstand.“
Dass Indien die Ölimporte zudem weiter gesteigert hat, könnte als Akt des Widerstands gegenüber Trumps Forderung gedeutet werden. Indische Raffinerien sollen die Ölimporte aus Russland für die Septemberlieferungen um zehn bis 20 Prozent gesteigert haben. Das entspricht zusätzlich zwischen 150.000 und 300.000 Barrel pro Tag. Das berichtete Reuters und berief sich auf Informationen aus Händlerkreisen. Aus dem indischen Ministerium für Öl gab es dazu bislang keine Stellungnahme.
Zudem geht auch die russische Regierung weiterhin davon aus, dass Indien noch Öl kaufen wird. „Wir liefern weiterhin Brennstoffe, darunter Rohöl und Ölprodukte, Kraftwerks- und Kokskohle. Wir sehen Potenzial für den Export von russischem Flüssigerdgas“, wurde der erste stellvertretende russische Ministerpräsident Denis Manturow von der Nachrichtenagentur Interfax zitiert. (bohy mit Material von reuters)