Putin wurde in Alaska von Trump in der Hoffnung auf einen Friedensdeal hofiert. Doch die von Trump verkündeten Absprachen lässt der Kreml nun dementieren. Russlands Generalstabschef hat möglicherweise die territorialen Ambitionen Moskaus preisgegeben. Mehr im Liveticker.
Nach einem ukrainischen Drohnenangriff auf die südrussische Region Rostow wurden nach Angaben von örtlichen Behörden mehr als 300 Menschen aus ihren Wohnungen evakuiert. In einer der Wohnungen sei eine nicht explodierte Drohne entdeckt worden, teilte Gouverneur Juri Sljusar über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Aus Sicherheitsgründen würden 320 Bewohner des Gebäudes in Sicherheit gebracht. Bei dem Angriff wurden mehrere Wohngebäude beschädigt und kleine Brände ausgelöst.
Alle Ereignisse zum Ukraine-Krieg im Liveticker:
06:46 Uhr – Kreml widerspricht Trumps Darstellung zu Dreiergipfel mit Putin und Selenskyj
Russland widerspricht der Darstellung Trumps über Absprachen für ein geplantes Dreier-Gipfeltreffen mit Selenskyj. Putins außenpolitischer Berater Juri Uschakow sagte am Rande des Gipfeltreffens der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China: „Jetzt reden alle über einen trilateralen Gipfel oder ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj, aber eine konkrete Absprache darüber gab es zwischen Putin und Trump nicht.“
05:43 Uhr Karte zeigt wohl Russlands wahre Territorialpläne
Ein Video des russischen Verteidigungsministeriums vom Wochenende sorgt für Aufsehen: Hinter Generalstabschef Waleri Gerassimow war eine Landkarte zu sehen, auf der neben den bereits annektierten Gebieten auch die ukrainischen Regionen Odessa und Mykolajiw rot markiert waren. „Die Karte an der Wand im Büro des russischen Generalstabschefs Gerassimow spiegelt wahrscheinlich die militärischen Ziele Russlands in der Ukraine wider“, kommentierte Wall Street Journal-Korrespondent Jaroslaw Trofimow auf X. Ob es sich um einen unbeabsichtigten Hinweis oder eine bewusste Provokation handelt, ist unklar.
03:02 Uhr – Trump deutet erneut Luftunterstützung für Ukraine an
US-Präsident Donald Trump hat die Möglichkeit einer Unterstützung der Ukraine in der Luft bekräftigt. Laut einem Transkript des konservativen Portals „Daily Caller“ sagte der Republikaner auf die Frage nach entsprechenden Sicherheitsgarantien am vergangenen Freitag: „Vielleicht werden wir etwas tun.“ Er wolle eine Lösung. Wenn er das Sterben beenden könnte und „ab und zu ein Flugzeug in der Luft fliegen würde, wären das hauptsächlich die Europäer, aber wir würden ihnen helfen“. Weitere Details nannte der Präsident nicht.
Montag, 1. September22:03 Uhr – Treffen mit Spahn und Miersch: Selenskyj lobt deutsche Unterstützung
Die Vorsitzenden der Koalitionsfraktionen, Jens Spahn (CDU) und Matthias Miersch (SPD), sichern der Ukraine bei einem Besuch in Kiew am Montag die anhaltende Solidarität Deutschland zu. „Wir sind entschlossen, die Ukraine gerade in dieser schwierigen Phase zu unterstützen – politisch, militärisch, finanziell“, sagte Spahn in Kiew. Am Abend wurden die beiden Fraktionsvorsitzenden von Präsident Wolodymyr Selenskyj empfangen. Dieser dankte Deutschland für die „Führungsrolle“ bei der Unterstützung seines Landes.
Auf diplomatischer Ebene sei im Moment wenig Bewegung erkennbar: „Wir sehen, dass eine Riesenhoffnung mit Alaska verbunden war, und dass jetzt Ernüchterung eintritt“, sagte Miersch mit Blick auf das Treffen von US-Präsident Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Alaska.
Es sei entscheidend, dass er und Miersch diese Reise „gemeinsam machen“, sagte Spahn. Dies setze ein „gemeinsames Zeichen“ der Unterstützung: „Die Regierungsfraktionen stehen an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer“, sagte Spahn.
Selenskyj erklärte auf X, er habe mit den beiden Fraktionsvorsitzenden über finanzielle Hilfen und die militärische Unterstützung der Ukraine „sowie über die nächsten Schritte in der Diplomatie“ diskutiert. „Wir sind Deutschland dankbar für seine Führungsrolle bei der Unterstützung unseres Volkes“, fügte der Präsident hinzu. Dabei verwies er auf die Flugabwehrsysteme der Typen Iris-T und Patriot, „die das Leben unserer Bevölkerung retten“.
20:31 Uhr – Slowakischer Ministerpräsident Fico will Putin und Selenskyj treffen
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico will in dieser Woche sowohl Putin als auch Selenskyj treffen. Am Dienstagabend wolle er Putin in Peking im Rahmen einer China-Reise treffen, am Freitag dann Selenskyj in der Ostslowakei, sagte Fico in einer Videobotschaft.
Fico reist nach China, um dort an Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen, darunter am Mittwoch einer Militärparade. Am Donnerstag werde ihn Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen, sagte der linksnationale Regierungschef. Die EU-Partner seien über seine Reise informiert.
17:00 – Kiew ruft China zu verstärktem Einsatz für Frieden in der Ukraine auf
Kiew ruft Peking dazu auf, sich während Putins China-Besuchs verstärkt für Frieden in der Ukraine einzusetzen. „Angesichts der bedeutenden geopolitischen Rolle der Volksrepublik China würden wir eine aktivere Rolle Pekings bei der Herbeiführung des Friedens in der Ukraine begrüßen“, erklärte das ukrainische Außenministerium am Montag.
Kreml-Chef Putin ist derzeit in China. In Tianjin nahm der russische Präsident zunächst am Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) unter Vorsitz von Chinas Staatschef Xi Jinping teil. Am Mittwoch gehört er zu den Gästen einer riesigen Militärparade in Peking, zu der unter anderem auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un erwartet wird.
15:32 Uhr – Bundeswehr-Generalinspekteur Breuer: „Putin schaut auf uns“
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, hat anlässlich der Nato-Übungsserie „Quadriga 2025“ im Ostseeraum eine Notwendigkeit der Abschreckung betont. Nur über Abschreckung werde man Frieden erhalten können, sagte der ranghöchste Bundeswehrsoldat bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Bedrohung sei unverändert. „Putin schaut auf uns. Seine Pläne gehen über die Ukraine hinaus.“
Etwa 8000 deutsche Soldaten proben im Rahmen der aktuell laufenden Übungsserie zusammen mit Streitkräften 13 weiterer Nato-Partner den Schutz des Ostseeraums im Krisen- und Kriegsfall. Laut Bundeswehr wird etwa die Verlegung von Truppen und Gerät auf dem See-, Land- und Luftweg an die Nato-Ostflanke nach Litauen geübt.
11:32 Uhr – Von der Leyens Flugzeug von mutmaßlich russischer GPS-Störung in Bulgarien betroffen
Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen an Bord ist am Sonntag vor der Landung in Bulgarien von einer GPS-Störung mutmaßlich russischen Ursprungs betroffen gewesen. „Wir können tatsächlich bestätigen, dass es GPS-Störungen gegeben hat“, sagte Kommissionssprecherin Arianna Podesta in Brüssel. Bulgarische Behörden hätten die Vermutung geäußert, dass die Störungen „auf eine unverhohlene Einmischung Russlands zurückzuführen ist“, fügte sie hinzu.
08:31 Uhr – Putin: Euroatlantische Weltordnung hat sich überlebt
Russlands Präsident Wladimir Putin ist beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in China für eine Weltordnung eingetreten, die sich nicht mehr an Europa und den USA ausrichtet. „Das eurozentrische und euroatlantische Modell hat sich überlebt“, sagte Putin den anwesenden Staats- und Regierungschefs in der Stadt Tianjin. Die Zukunft gehöre einem System, „das die Interessen eines maximal großen Kreises an Ländern berücksichtigt und wahrhaftig ausbalanciert ist“, sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass.
In diesen Rahmen stellte er auch das Sicherheitsbündnis SOZ im eurasischen Raum. Seine Priorität seien die innere Sicherheit seiner Mitglieder und die Sicherheit an ihren Außengrenzen. Putin würdigte die gemeinsame Abwehr von Extremismus und Drogenhandel.
Die SOZ wurde vor 24 Jahren als Organisation für den Kampf gegen Terrorismus und für wirtschaftliche Zusammenarbeit gegründet. Mittlerweile gehören ihr zehn Staaten an. Darunter sind Gründungsländer wie Russland, China und Kasachstan, aber auch Länder wie Indien und Pakistan sowie seit 2023 der Iran und seit 2024 Belarus. Die Organisation ist damit eine Art Gegengewicht zu westlichen Bündnissen.
07:07 Uhr – Spahn und Miersch überraschend in der Ukraine
Die Vorsitzenden der beiden Koalitionsfraktionen, Jens Spahn (CDU/CSU) und Matthias Miersch (SPD), sind zu einem gemeinsamen Solidaritätsbesuch in der von Russland angegriffenen Ukraine eingetroffen. In der Hauptstadt Kiew wollen sie im Laufe des Tages Gespräche über die weitere deutsche Unterstützung der Ukraine und die diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Krieges führen.
Spahn betonte, dass die beste Sicherheitsgarantie für die Ukraine eine gut ausgerüstete ukrainische Armee sei. „Das, was die ukrainische Armee leisten kann, kann keine andere Armee leisten.“ Deswegen müsse sie bestmöglich ausgestattet werden. Eine Debatte über alles, was darüber hinausgehe, sei verfrüht. Das unterstrich auch Miersch – er sagte zu einer möglichen Entsendung von Bundeswehrsoldaten aber auch: „Wir schließen nichts aus.“
dpa/AFP/AP/rtr/saha/dol/säd/kami/ll