Preiskampf in Essen
Uber-Fahrer demonstrieren gegen geplante Mindesttarife
02.09.2025 – 09:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Uber-Schild auf einem Auto (Symbolbild): In Essen protestieren am Donnerstag Fahrer des Mietwagenunternehmens gegen einen geforderten Mindestpreis für Fahrten. (Quelle: IMAGO/Marek Antoni Iwanczuk / SOPA Images)
Rund 150 Fahrzeuge rollen am Donnerstag durch die Essener Innenstadt. Die Mietwagenfirmen protestieren gegen die von der Stadt geplante Preisangleichung an Taxis.
Der Bundesverband „Wir fahren“ hat für Donnerstag (4. September) eine Demonstration von Uber-Fahrern in Essen angekündigt. Rund 150 Fahrzeuge werden ab 11.55 Uhr vom Grugaplatz durch die Innenstadt fahren und dabei die Parteizentralen von CDU und Grünen passieren. Die Demonstration soll um 13 Uhr mit einer Abschlusskundgebung vor dem Rathaus an der Schützenbahn enden.
Hintergrund ist der Plan der Stadtverwaltung, einen Mindesttarif für Mietwagen-Fahrten festzulegen, die über Plattformen wie Uber vermittelt werden. Nach mehrfachen Protesten der Taxi-Branche soll die Preisdifferenz zwischen Uber und Taxis deutlich verringert werden.
Derzeit sind Uber-Fahrten im Schnitt fast 40 Prozent günstiger als Taxi-Fahrten. Die Stadt Essen orientiert sich an anderen Kommunen, die bereits festgelegt haben, dass Uber-Fahrten maximal drei Prozent günstiger sein dürfen als reguläre Taxi-Fahrten.
Die Interessenvertretung der Mietwagenbetreiber kritisiert: „Diese Politik bedroht hunderte Existenzen und trifft vor allem Menschen mit wenig Geld, die auf flexible und erschwingliche Mobilität angewiesen sind. Statt den Forderungen eines reformunwilligen Taxigewerbes nachzugeben, sollte die Stadt Essen vielmehr eine Flexibilisierung der Taxipreise in Gang bringen.“
Eine aktuelle Analyse des Reiseveranstalters Fitreisen zeigt: Essen ist in den TOP 20 der teuersten Taxi-Städte Europas. Taxifahren in Essen ist teurer als in Metropolen, wie Paris, Dublin oder Madrid. Damit ist das Taxi in Essen ein Luxusgut, das sich der Großteil der Bevölkerung nicht mehr leisten kann. „Wenn die Stadt Essen diese Mondpreise auch für Mietwagen festschreibt, lässt sie die hart arbeitende Mitte unserer Gesellschaft im Stich“, so die Interessenvertretung der Mietwagenbetreiber weiter.
Die Grünen und die CDU im Rat planen derzeit die Mindesttarife für Fahrten von Uber und anderen Anbietern. Die CDU-Zentrale befindet sich im Nordviertel an der Blücherstraße, die Grünen haben ihr Parteibüro am Kopstadtplatz.