Wissenschaftler Michael Laaß vom Naturkundemuseum Chemnitz hat die älteste bekannte Insektenplage der Erde entdeckt. Gemeinsam mit Forschern aus Berlin, Münster, Osnabrück, Halle und Freiberg untersuchte er Fossilien, die rund 295 Millionen Jahre alt sind. Die Ergebnisse sind Teil seiner Doktorarbeit an der Bergakademie Freiberg.

Blätter voller Spuren

Die Fossilien stammen aus dem Ort Crock in Thüringen, einem früheren Steinkohlenrevier. Dort fanden die Forscher Blätter des uralten Farns Autunia conferta. Mehr als 80 Prozent dieser Blätter waren von Insekten befallen. Deutlich zu sehen sind die typischen Fraßgänge, die Blattminen genannt werden. In manchen Blättern ließen sich sogar Eiablagen mit Resten von Eiern nachweisen.

Früher als bisher gedacht

Bislang war unklar, wann Insekten damit begannen, im Inneren von Blättern zu leben. Die ältesten Nachweise stammten bisher aus der Triaszeit. Nun konnten Laaß und seine Kollegen zeigen, dass es Blattminen schon 40 Millionen Jahre früher gab. Damit verschiebt sich der Ursprung dieser Strategie weit zurück ins Perm-Zeitalter.

Warum gerade dort?

Warum die Pflanzen in Crock so stark befallen waren, ist noch ein Rätsel. Klar ist nur: Die Insekten nutzten schon damals eine erfolgreiche Taktik. Im Inneren der Blätter waren die Larven geschützt vor Feinden, Austrocknung und anderen Umwelteinflüssen – wie eine „Made im Speck“.

Bedeutung der Studie

Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. Und wir wissen jetzt: Insektenplagen gab es schon vor  295 Millionen Jahren.