Kein Wort zur Ukraine
Putin und Xi loben Verhältnis – und schließen 20 Abkommen

02.09.2025, 10:58 Uhr

Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Auch der russische Machthaber Putin ist beim chinesischen Anti-West-Gipfel zugegen. Zusammen mit dem chinesischen Präsidenten Xi unterschreibt er einige Abkommen – und lobt die Zusammenarbeit. Später trifft er sich noch mit Kim.

Die Präsidenten Russlands und Chinas haben bei einem Treffen in Peking ihr gutes Verhältnis betont. Die Beziehungen hätten die Prüfung des internationalen Wandels überstanden und könnten noch ausgebaut werden, sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Demnach unterzeichneten beide Seiten mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz sowie Landwirtschaft.

Putin sagte laut Kreml, die russisch-chinesischen Beziehungen seien auf „beispiellos hohem Niveau“. Was Xi und Putin zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagten, bleibt unklar. Angaben aus Peking zufolge unterhielten sich beide über „regionale Fragen von gemeinsamem Interesse“. Unter den geschlossenen Abkommen soll auch der Bau einer neuen Mega-Pipeline nach China sein. Berichten zufolge soll der Staatskonzern Gazprom über die „Power of Siberia 2“ über 30 Jahre lang mehr als 50 Milliarden Kubikmeter Gas liefern. Die Kapazität entspricht in etwa den Nord-Stream-Röhren in der Ostsee: Diese hätten jeweils 55 Milliarden Kubikmeter Gas nach Deutschland transportieren können.

Putin und Xi betonten außerdem, zur Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges der jeweils anderen Seite gekommen zu sein. Wie auch Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un wird Putin am Mittwoch in Peking Chinas Militärparade beiwohnen. Es wird erwartet, dass es auch ein Treffen zwischen den beiden Machthabern gibt.

China ist Russlands wichtigster Rückhalt im Ukraine-Krieg, weil Peking das Vorgehen Moskaus bislang nicht verurteilte und in eigenen Vorschlägen zu einer Lösung des Konflikts russische Forderungen vertreten hatte. Zudem werfen westliche Länder China vor, Russland mit Gütern, die auch für militärische Zwecke einsetzbar sind, zu beliefern und damit die russische Rüstungsindustrie zu unterstützen.

Am Montag hatten sich Xi und Putin beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) für eine neue Weltordnung ausgesprochen. Die russlandfreundliche SOZ gilt als Gegengewicht zu westlichen Bündnissen. Putin hatte erklärt, das eurozentrische und euroatlantische Modell habe sich überlebt.