Russlands Präsident Wladimir Putin und Chinas Präsident Xi Jinping haben bei einem Treffen in Peking einen Ausbau der bilateralen Beziehungen ihrer Länder angekündigt. Der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge unterzeichneten die beiden mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt, Künstliche Intelligenz sowie Landwirtschaft. 

Putin sagte nach russischen Angaben, die russisch-chinesischen Beziehungen seien auf „beispiellos hohem Niveau“. Chinesischen Angaben zufolge unterhielten sich Xi und Putin zudem über „regionale Fragen von gemeinsamem Interesse“.

China gewährt Russen visafreien Urlaub

Ab Mitte September gelten außerdem neue Reiseregelungen für Russinnen und
Russen, wie nach dem Treffen bekannt wurde: Sie dürfen dann nach
China einreisen, ohne sich wie bisher um ein Visum bemühen zu müssen.
Der visafreie Aufenthalt sei bis zu 30 Tage möglich, berichtete die
staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf das
chinesische Außenministerium. Die Regelung gelte demnach zunächst für ein Jahr auf Probe.

China gilt als Russlands wichtigster Rückhalt im Ukrainekrieg,
weil die Regierung in Peking das Vorgehen Putins nicht verurteilt und
in eigenen Vorschlägen zu einer Lösung des Konflikts russische
Forderungen vertreten hat. Zudem werfen westliche Länder China vor,
Russland mit Gütern, die auch für militärische Zwecke einsetzbar sind,
zu beliefern und damit die russische Rüstungsindustrie zu unterstützen.

Gazprom erhöht Gaslieferungen nach China deutlich

Der russische Energiekonzern Gazprom kündigte zudem nach dem Treffen von Putin und Xi an, mehr Gas nach China zu liefern. Der Staatskonzern und die China National Petroleum Corporation unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldete. Demnach werden die jährlichen Lieferungen über die Pipeline Power of Siberia auf 44 Milliarden Kubikmeter von bislang 38 Milliarden aufgestockt. Zudem sollen die Lieferungen über die Fernost-Route von zehn auf zwölf Milliarden Kubikmeter steigen. 

© Lea Dohle

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Laut Gazprom-Chef Alexej Miller wurde außerdem vereinbart, die Pipeline Power of Siberia 2 nach China und die Transitpipeline Sojus Wostok durch die Mongolei zu bauen.