München – Abwechselnd Karaoke-Lieder singen, essen, anstoßen mit Bier und Wodka. Der Vietnamese Hao N. (32) feierte mit mehreren Freunden am 31. Oktober 2024 in einem Münchner Asia-Restaurant. Doch als ein Bekannter von ihm nicht mit einem anderen Gast anstoßen wollte, eskalierte die Party. Erst gab es ein Bierglas ins Gesicht, dann wurde mit Scherben zugestochen.
Jetzt muss sich N. wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht München I verantworten. In einer Erklärung seiner Anwälte gestand Hao N. die Attacke, sagte aber auch: „Ich wollte ihn auf keinen Fall töten.“
In diesem Restaurant eskalierte der Streit
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Erst Karaoke, dann Bierglas-Attacke
Hao N. hatte sich damals mit mehreren Freunden in der „Asia Cuisine“ im Bahnhofsviertel in München verabredet. Seine Gruppe saß an den Tischen 7 und 8, an den Tischen 5 und 6 eine andere Gruppe. „Es ist immer wieder eine Person zu uns gekommen, um anzustoßen“, sagt Hao N. Es wurde gemeinsam Karaoke gesungen.
Um 22.35 Uhr kippte die Stimmung. Ein Freund von N. wollte nicht mehr mit Hau H. von den Tischen 5 und 6 anstoßen. H. fand das gar nicht witzig und schlug Dung D. mit einem Bierglas gegen den Kopf. Das Glas ging kaputt, D. blutete.
N. verdeckt sein Gesicht mit einem Sudoku-Heft
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Opfer wäre ohne Versorgung gestorben
Der Angreifer wurde aus dem Lokal geworfen. Hao N. stürmte mit zwei Biergläsern bewaffnet nach draußen. „Ich wollte ihn zur Rede stellen, um ihm eine Lektion zu erteilen“, sagte N.. Dabei stolperte er, die beiden Gläser gingen zu Bruch.
„Ich weiß noch, dass ich Scherben in der Hand hatte und ihn damit am Kopf verletzt habe“, erinnert sich der Nagelpfleger. Mit einem Schlag trennte er seinem Opfer die Temporalis-Arterie komplett durch. Laut Staatsanwältin Port wäre das Opfer ohne Versorgung am Blutverlust gestorben.
Staatsanwältin Port wirft dem Angeklagten versuchten Totschlag vor
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Erst nach mehrfachen Versuchen, konnten die beiden durch Zeugen getrennt werden. Hao N. flüchtete mit seiner Freundin in einem Taxi zur Wohnadresse der Mutter seiner Freundin. Das Opfer wurde von Polizisten in einem Innenhof entdeckt und in ein Krankenhaus gebracht. Hau H. wird mehrere Narben durch den Angriff behalten.