Keine Landung mit Papierkarten
GPS-Angriff: Neue Details zu Flug mit von der Leyen an Bord
02.09.2025, 17:07 Uhr
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Auf dem Weg nach Bulgarien gibt es einen Zwischenfall mit dem GPS-System eines Flugzeugs mit Ursula von der Leyen an Bord. Die Piloten müssen entsprechende Maßnahmen einleiten, um sicher zu landen. Auf Papierkarten sollen sie aber nicht angewiesen gewesen sein.
Nachdem das GPS-System eines Flugzeugs mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Bord laut Angaben aus Brüssel am Wochenende auf dem Weg nach Bulgarien gestört wurde, gibt es nun weitere Details. So sollen die Piloten durch das mutmaßlich durch Russland betriebene Jamming nicht genötigt gewesen sein, anhand von analogen Karten zu landen. Dies hatte ursprünglich die „Financial Times“ berichtet. Mehrere Medien, darunter auch ntv.de, hatten darauf Bezug genommen.
Das niederländische Portal „Feit of fake“ wertete den auf liveatc.net aufgezeichneten Funkverkehr aus. Demnach bat die Besatzung nach dem Auftreten der GPS-Probleme bei der Flugsicherung darum, standardmäßig funkgestützte Navigationssysteme (VOR und ILS) einzusetzen. Mithilfe dieser bodengestützten Navigationshilfen, die unabhängig von GPS sind, sei dann der Anflug eingeleitet worden. Die Piloten hätten nicht auf Papierkarten zurückgreifen müssen.
Der Trackingdienst Flightradar24 widersprach zudem der Darstellung der „Financial Times“, das Flugzeug sei wegen der GPS-Störung rund eine Stunde länger als geplant in der Luft geblieben. Laut der Plattform betrug die Verspätung lediglich elf Minuten.
Keine gezielte Aktion gegen von der Leyen?
Flightradar24 erklärte außerdem, dass das vom Flugzeug gesendete Transpondersignal einen NIC-Wert enthält, der die Qualität und Konsistenz der vom Flugzeug empfangenen Navigationsdaten codiert. Der Flug mit von der Leyen an Bord habe vom Start bis zur Landung einen guten NIC-Wert übertragen.
Die EU-Kommissionspräsidentin hatte mehrere Staaten in der EU besucht. In Bulgarien traf sie Ministerpräsident Rossen Scheljaskow. Dieser sagte am Dienstag nach dem Vorfall vor Journalisten in Bulgarien, der GPS-Angriff habe sich nicht gezielt gegen von der Leyens Flugzeug gerichtet. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine seien solche Störungen nicht ungewöhnlich.