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In Hessen kommt es zu überdurchschnittlich vielen Unfällen. Die Regionalklassen sind nun angepasst worden – mit weitreichenden Folgen.

Frankfurt – Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft (GDV) hat neue Regionalklassen für die Kfz-Haftpflichtversicherung veröffentlicht, die auf der aktuellen Schadensentwicklung basieren. Diese Anpassungen werden ab 2026 wirksam und betreffen acht Zulassungsbezirke in Hessen. Rund 720.000 Fahrzeugbesitzer müssen mit steigenden Kosten rechnen.

Drei hessische Großstädte in höchster Stufe

Offenbach bleibt weiterhin Spitzenreiter bei den Schadenszahlen und führt die bundesweite Negativstatistik an. Zusammen mit Berlin verzeichnet die Stadt Schäden, die beinahe 40 Prozent über dem deutschlandweiten Durchschnitt liegen. Die Stadt verbleibt daher in der teuersten Regionalklasse 12.

Auch Kassel und Wiesbaden werden künftig der höchsten Schadensklasse zugeordnet. Diese Neueinstufung führt dazu, dass etwa 25 Prozent der hessischen Autofahrer eine schlechtere Bewertung bei der Haftpflichtversicherung erhalten. Die überarbeiteten Klassen können sofort bei neuen Verträgen und bei bestehenden Policen ab dem kommenden Versicherungsjahr angewendet werden. Frankfurt bleibt unverändert in der zweithöchsten Schadensklasse 11.

In vielen Regionen in Hessen müssen Autofahrer künftig mehr für die Haftpflichtversicherung zahlen. (Symbolfoto)In vielen Regionen in Hessen müssen Autofahrer künftig mehr für die Haftpflichtversicherung zahlen. (Symbolfoto) © Eibner/ImagoIn diesen Zulassungsbezirken greift eine Hochstufung bei der Kfz-Haftpflicht

  • Kassel
  • Wiesbaden
  • Darmstadt
  • Wetzlar
  • Bezirk Heppenheim
  • Hersfeld-Rotenburg
  • Rheingau-Taunus
  • Waldeck-Frankenberg

Vogelsberg und Schwalm-Eder-Kreis rutschen in niedrigere Klasse

Während die Mehrheit der betroffenen Gebiete mit Kostensteigerungen konfrontiert wird, gibt es auch positive Nachrichten. Der Schwalm-Eder-Kreis und der Vogelsbergkreis verzeichneten deutlich weniger Verkehrsunfälle, weshalb dort ab 2026 niedrigere Prämien möglich werden. Diese erfreuliche Entwicklung kontrastiert mit dem generellen Trend in Hessen und Nordrhein-Westfalen, wo Versicherungsunternehmen höhere Schadenssummen begleichen mussten.

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Modifikationen ergeben sich ebenfalls bei Voll- und Teilkaskoversicherungen, jedoch in geringerem Maße. Die Regionen Kassel-Land und Main-Kinzig werden in höhere Kategorien eingestuft. Fahrzeughalter in Hersfeld-Rotenburg, Vogelsberg und Werra-Meissner können hingegen bei der Vollkaskoversicherung mit günstigeren Konditionen rechnen.

Die Regionalklasseneinteilung richtet sich nach dem Wohnort des Fahrzeughalters und beeinflusst die Beitragshöhe. Eine günstigere Klassifizierung resultiert in niedrigeren Versicherungskosten, wobei zusätzliche Faktoren die finale Prämienhöhe mitbestimmen. Die Regionalstatistik des GDV dient den Versicherern als Richtlinie, ist jedoch nicht verpflichtend.

Erst im Februar 2025 gab es Anpassungen bei den Schadensklassen in Hessen.