DruckenTeilen
Borussia Mönchengladbachs Jahresbilanz 2025 erscheint schwach. Nicht nur die seit dem Wochenende kursierenden Zahlen klingen alarmierend.
Mönchengladbach – Die 0:1-Niederlage gegen den VfB Stuttgart lässt die Durststrecke von Borussia Mönchengladbach weiter anhalten. Die Fohlen sind seit saisonübergreifend neun Bundesligaspielen sieglos und warten seit vier Partien auf einen Treffer. Das letzte Tor erzielte Tim Kleindienst beim 4:4-Remis gegen die TSG Hoffenheim am 32. Spieltag der Vorsaison.
Borussia Mönchengladbach hat sich den Start in die Saison 2025/26 anders vorgestellt. © IMAGO/Norbert Jansen / fohlenfoto
Kevin Stöger bekräftigte am Sky-Mikrofon, die Flaute im Endspurt der vergangenen Spielzeit spiele innerhalb der Mannschaft keine Rolle. Dennoch fügen sich die Zahlen in ein größeres Bild ein, das Anlass zur Sorge gibt – denn trotz des zwischenzeitlichen Höhenflugs ist Gladbach in der Jahrestabelle 2025 im unteren Mittelfeld angesiedelt.
Gladbach steht in 2025 bei 22 Punkten in 21 Spielen
Mit 22 Punkten aus 21 Bundesligaspielen im laufenden Kalenderjahr belegt Borussia den 14. Tabellenplatz. Werden die Absteiger Holstein Kiel und VfL Bochum sowie die Aufsteiger Hamburger SV und 1. FC Köln nicht berücksichtigt, haben nur die TSG Hoffenheim (21 Punkte) und der 1. FC Heidenheim (19) schwächer abgeschnitten.
Nachdem Borussia die Saison 2023/24 mit 67 Gegentoren beendet hatte, war die Stabilisierung der Defensive ein elementarer Baustein der Entwicklung. In der vergangenen Spielzeit schluckte Borussia deutlich weniger Gegentreffer, dennoch war dieser Wert mit 57 zu hoch.
Trübes Bild für 1. FC Köln und den HSV? So schlugen sich die Bundesliga-Aufsteiger der letzten Jahre Fotostrecke ansehen
Ausschlaggebend dafür war die wackelige Abwehr im Kalenderjahr 2025. Gladbach hatte zur Winterpause der Vorsaison 20 Gegentore auf dem Konto und kassierte zwischen Januar und Mai 37 Gegentore. Am vergangenen Samstag fiel in Stuttgart der erste Gegentreffer der neuen Spielzeit. Das macht unter dem Strich 38 Gegentore. Nur Werder Bremen (39) und Hoffenheim (44) haben in 2025 bisher mehr zugelassen.
Deutlich wird auch, wie viel Qualität Gladbach im Torabschluss ohne Tim Kleindienst und Alassane Pléa fehlt. In der Jahresbilanz stehen 30 Treffer zu Buche, 12 davon gehen auf das Konto des gesprengten Duos – das entspricht einer Quote von 40 Prozent. Umso wichtiger ist es für Borussia, dass Kleindienst im Laufe der Hinrunde auf den Rasen zurückkehrt.
Interessant ist auch ein Blick auf die Siege und Niederlagen. So haben die Fohlen in 2025 insgesamt sechs Spiele gewonnen und alle Siege innerhalb von zwei Monaten eingefahren. Den Anfang markierte das 3:0 gegen den VfL Bochum am 25. Januar, den letzten Dreier fuhr Borussia am 29. März gegen RB Leipzig (1:0) ein.
Gladbach hat in der Bundesliga die zweitmeisten Niederlagen kassiert
Vor dieser Erfolgsserie kassierte die Mannschaft von Gerardo Seoane zum Jahresauftakt drei Niederlagen bei 2:9 Toren, nach dem Sieg gegen Leipzig wurden nur zwei Punkte in sieben Spielen eingefahren. Die letztgenannte Serie ist mit dem torlosen Remis gegen den Hamburger SV und der Niederlage in Stuttgart ausgebaut worden, in der Bilanz werden saisonübergreifend drei Punkte seit April verbucht.
Dabei sticht auch hervor, dass Borussia in diesem Jahr bislang elf Niederlagen kassiert hat. Noch häufiger mussten sich nur die Heidenheimer (zwölf Niederlagen) geschlagen geben, denen der Klassenerhalt letztendlich in der Relegation gegen die SV Elversberg gelang.
Angesichts dieser Zahlen bleibt festzuhalten, dass es auch im dritten Jahr die größte Aufgabe des Trainerteams ist, Konstanz zu entwickeln. Im April und Mai ließ sich die Mannschaft zu tief fallen und ob ihrer Passivität zu viele gegnerische Torschüsse zu. Die neue Spielzeit beginnt mit einer Steigerung gegen den Ball, doch in der Offensive mangelt es entweder an Kreativität oder Qualität im Abschluss.
Das Heimspiel gegen Werder Bremen am 14. September wird im Fan-Umfeld deshalb besonders gewichtet. Verpasst Borussia einen Sieg gegen die Grün-Weißen, droht sich die Situation frühzeitig zu verschärfen. Umgekehrt ist dieses Spiel auch für Werder von großer Bedeutung, da der Saisonstart mit dem Pokal-Aus gegen Arminia Bielefeld, der Klatsche gegen Eintracht Frankfurt (1:4) und dem 3:3 gegen Bayer Leverkusen genauso durchwachsen ausgefallen ist.