Bielefeld. Tim Klüssendorf bewegt sich schwungvoll. In der alten Panzerhalle der Bielefelder Rochdale-Kaserne, die inzwischen zum „Sport Community Hangar“ aufgewertet wurde, springt er mit dem Basketball in die Höhe und versenkt ihn lehrbuchmäßig von oben in den Korb. Ein ordentliches „Dunking“ – nicht schlecht bei „nur“ 1,81 Meter Körpergröße. „Der Korb hängt hier nicht so hoch“, winkt er ab. Sah trotzdem lässig aus.

Klüssendorf ist der jüngste Neuzugang in der Führungsspitze der Bundes-SPD. In doppelter Hinsicht: Mit seinen gerade einmal 34 Lebensjahren ist er ein ziemlich junger Generalsekretär der großen alten Partei. In das Amt ist er erst kurz vor der Sommerpause Ende Juni offiziell gewählt worden. Jetzt war er zu einer Stippvisite in Bielefeld: Um SPD-Oberbürgermeisterkandidat Ingo Nürnberger und Ratsfraktionschef Riza Öztürk, Nummer 1 der Reserveliste, ein wenig Unterstützung im Kommunalwahlkampf zu geben. Aber auch, um in Bielefeld ein Stück NRW besser kennenzulernen. „Ich bin die ganze Woche über in Nordrhein-Westfalen unterwegs und schaue mir aktuelle Projekte an.“

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Bisher war der sportliche Politiker, der sich als gebürtiger Lübecker auch für Fußball und speziell den VfB Lübeck engagiert, erst einmal in Bielefeld – und zwar vor etlichen Jahren in der Schüco-Arena bei einem Spiel des HSV gegen die Arminia. Bei seinem zweiten Besuch wird der Hoffnungsträger seiner Partei nun herzlich begrüßt, nicht nur von Nürnberger und Öztürk, sondern auch die Bielefelder SPD-Chefin und Bundestagsabgeordnete Wiebke Esdar ist gekommen, ebenso SPD-Bezirksbürgermeister Frederik Suchla.

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Mitte 2026 soll Bielefeld Eigentümer des Geländes werden

Auch Kai Schwartz ist da, der Vorstandschef der Freien Scholle, um zu skizzieren, wie aus dem neun Hektar großen einstigen Kasernengelände möglichst bald ein neues Stadtquartier mit 650 Wohnungen, Läden, Kita und Freizeiteinrichtungen geformt werden soll. Emre Atsür vom Sportverein TSVE erklärt, wie die alte Panzerhalle zum Hotspot für Basketball (3×3) wird und wie hier ein Treffpunkt und Safe Space für sportbegeisterte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt wird. Mit dabei sind zudem auch viele Mitglieder der Nachbarschaftsinitiative Rochdale, die hoffen, dass hier bald etwas geschieht.

Tim Klüssendorfs Besuch in Bildern

Tim Klüssendorf in Bielefeld

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Nürnberger spricht von „einem der spannendsten Projekte Bielefelds“, und alle sind sich einig, dass möglichst schnell mit der Umsetzung begonnen werden sollte – nicht zuletzt, weil bezahlbarer Wohnraum fehlt. Mindestens ein Drittel der Wohnungen sollen öffentlich gefördert und zu günstigen Mieten angeboten werden. Doch Freie-Scholle-Chef Schwartz weist darauf hin, dass es um Investitionen von mehr als 200 Millionen Euro geht und daher wohl weitere Partner benötigt werden, und Ingo Nürnberger erinnert daran, dass zunächst der Eigentumsübergang von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Stadt Bielefeld geregelt sein müsse. Mitte 2026 wird dafür angepeilt, und es heißt, die Verhandlungen mit der BImA seien gar nicht einfach. Aber Ende der 20er-Jahre sollen die Bagger rollen.

Klüssendorf räumt hohen Druck im neuen Amt ein

Leichtes Erstaunen macht sich breit, als die Sozialdemokraten nach einem Gang über das Kasernengelände in der Panzerhalle auch auf Christiana Bauer (CDU) und Jasmin Wahl-Schwentker (FDP) treffen, die beide in Bielefeld als künftige Oberbürgermeisterinnen kandidieren und sich auf Einladung des TSVE natürlich ebenfalls gern über den Fortgang des Rochdale-Projekts informieren lassen. Wahlkampf in der heißen Phase.

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Tim Klüssendorf unterdessen hört viel zu und stellt Fragen, hält sich aber mit Kommentaren klug zurück. Er spüre hohen Druck im neuen Amt, gibt er zu, aber weniger, weil er etwa Gegenwind für seine politischen Forderungen wie der nach einer einmaligen Vermögensabgabe „für besonders Reiche“ erhalte. „Der Druck entsteht eher durch unsere schlechten Umfragewerte und die bohrende Frage, wie dem Vertrauensverlust der Wähler begegnet werden kann.“ Eine ruckartige Lösung des Problems erwartet er nicht. Er will sich nicht selbst noch unter Druck setzen. Sein zurückhaltendes Auftreten ist dafür ein gutes Zeichen.