„Dringen bereits in Gebiete vor“
Israelischer Generalstabschef verkündet Start von Gaza-Offensive
02.09.2025, 19:40 Uhr
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Die israelische Regierung hält an ihren Plänen für eine neue Offensive im Gazastreifen trotz lautstarker Kritik fest. Der Armeechef berichtet, dass die Angriffe sogar bereits angelaufen seien – und meldet eine Premiere.
Israels Generalstabschef Ejal Zamir hat bei einem Treffen mit Reservisten eine Verstärkung und Intensivierung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen angekündigt. „Wir haben die Bodenoperation in Gaza bereits begonnen“, sagte er. „Wir dringen bereits in Gebiete vor, die wir noch nie zuvor betreten haben.“ Die Hamas werde sich nirgendwo verstecken können, betonte Zamir.
„Wir werden den Krieg nicht beenden, bis wir diesen Feind besiegt haben.“ Bereits am Sonntag hatte die israelische Armee Vororte von Gaza-Stadt aus der Luft und am Boden angegriffen. Dabei starben mindestens 30 Menschen, darunter rund ein Dutzend Personen, die an einer Ausgabestelle für Hilfsgüter versucht hatten, an Lebensmittel zu gelangen, hatte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mitgeteilt.
Das Militär hatte am Dienstag mit der Einberufung von zusätzlichen Reservisten begonnen. Zuvor war bereits die Einberufung von 60.000 Reservisten zur Einnahme der Stadt Gaza angekündigt worden.
Eine Gruppe von knapp 400 Reservisten kündigte israelischen Medienberichten zufolge an, einer möglichen Einberufung nicht Folge zu leisten. „Wir weigern uns, an (Benjamin) Netanjahus illegalem Krieg teilzunehmen, und sehen es als patriotische Pflicht an, dies zu verweigern und von unseren Führern Rechenschaft zu verlangen“, sagte einer von ihnen. Die geplante Besetzung der Stadt Gaza gefährde nicht nur das Leben der Soldaten, sondern auch das der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas.
Der arabischsprachige Militärsprecher wandte sich über einen Post auf X an die Bevölkerung von Gaza. Die Evakuierung der Stadt sei unvermeidlich, hieß es darin. Im Süden des Gazastreifens würden Zelte und eine Wasserleitung vorbereitet. Doch auch dort, in der humanitären Zone Al-Mawasi, kommt es immer wieder zu tödlichen Angriffen.