Mehr als 3,5 Millionen Euro Corona-Hilfen sollen zwei Männer und eine Frau mithilfe dutzender Scheinfirmen an sich gebracht haben. Jetzt müssen sie sich wegen Betrugs vor dem Frankfurter Landgericht verantworten.

Am Frankfurter Landgericht hat am Dienstag der Prozess gegen zwei Männer und eine Frau wegen Millionenbetrugs bei den Coronahilfen begonnen. Ihnen werde unter anderem banden- und gewerbsmäßiger Subventionsbetrug vorgeworfen, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Insgesamt sollen die Beschuldigten mehr als 3,5 Millionen Euro unrechtmäßig an sich gebracht haben. 

Das meiste davon, knapp drei Millionen Euro, soll der 45-jährige Angeklagte bekommen haben, der in der Schweiz und in Kronberg (Hochtaunus) wohnt. Er sitzt ebenso wie der 59-jährige Angeklagte in Untersuchungshaft.

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00:24 Min.|02.09.25|Sevilay Saatci

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Zunächst sollen der 45-Jährige und die 31-jährige Wiesbadenerin bereits beim Start der staatlichen Hilfsprogramme für notleidende Unternehmen im Frühjahr 2020 Hilfsanträge gestellt haben: Dabei sollen sie mehrere Scheinfirmen aufgelistet und so über 114.000 Euro erhalten haben.

Zahlen erfunden

Als ab dem Sommer 2020 die Anträge von einem unabhängigen Dritten vorab geprüft werden mussten, übernahm dies laut Anklage der 59-jährige Hamburger Steuerberater. Insgesamt sollen die drei Angeklagten dann für 13 Scheinfirmen über 40 Hilfsanträge gestellt haben.

Hierfür sollen Schein-Mietverträge vorgelegt, Mitarbeiterzahlen, Fixkosten, Umsatzzahlen sowie Prognosen erfunden und mehrere Unterschriften gefälscht worden sein. Insgesamt sollen sie so Hilfszahlungen von mehr als 5,5 Millionen Euro beantragt haben.

Der Prozess vor der Großen Wirtschaftsstrafkammer wird nächste Woche fortgesetzt. Nach der bisherigen Planung soll im Oktober ein Urteil verkündet werden.

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02.09.25, 06:30 Uhr

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe