Newsblog zum Ukraine-Krieg

Kanzler wird deutlich – Merz sagt, was er von Putin hält

Aktualisiert am 03.09.2025 – 01:17 UhrLesedauer: 12 Min.

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Im Video: Drohnenangriff auf russischen Stützpunkt auf der Krim – mehrere Helikopter zerstört, Schiff beschädigt. (Quelle: t-online)

Der Kanzler äußert sich zum russischen Autokraten. Nach dem Mord an einem ukrainischen Politiker spricht nun der Verdächtige. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Kanzler Friedrich Merz hat Russlands Präsidenten Wladimir Putin als „den vielleicht schwersten Kriegsverbrecher unserer Zeit“ bezeichnet. „Er ist ein Kriegsverbrecher“, sagt der CDU-Vorsitzende den TV-Sendern ProSiebenSat1. Nachgiebigkeit sei deshalb fehl am Platz. „Ich habe keine Veranlassung, Putin an irgendeiner Stelle Glauben zu schenken.“ Der russische Präsident sehe im Augenblick überhaupt keinen Grund, sich einem Waffenstillstand oder gar einem Friedensabkommen mit der Ukraine zu nähern. „Den Grund müssen wir schaffen. Militärisch wird das schwierig, aber ökonomisch kann das gehen.“ Man müsse dafür sorgen, dass Russland nicht mehr in der Lage sei, seine Kriegswirtschaft aufrechtzuerhalten. „Ich spreche in diesem Zusammenhang von einer ökonomischen Erschöpfung, die wir mit herbeiführen müssen.“ Dies gehe etwa durch Zölle auf diejenigen, die immer noch mit Russland Handel treiben.

US-Präsident Donald Trump zeigt sich ernüchtert von Russlands Staatschef Wladimir Putin. „Ich bin sehr enttäuscht von Präsident Putin, das kann ich sagen, und wir werden etwas tun, um den Menschen zu helfen, zu leben“, sagt er in einem Radio-Interview. Details, wie den Menschen in der Ukraine geholfen werden soll, nennt er nicht.

Die ukrainisch-orthodoxe Kirche gilt als verlängerter Arm des Kremls in der Ukraine. Nun soll das Oberste Verwaltungsgericht die Religionsgemeinschaft verbieten. Den ganzen Artikel lesen Sie hier.

Bundeskanzler Friedrich Merz hat betont, dass die militärische Unterstützung der Ukraine Sache der Mitgliedstaaten in der sogenannten Koalition der Willigen und nicht der EU-Kommission sei. „Die Europäische Union ist dafür nicht zuständig“, sagte der CDU-Vorsitzende in einem Interview für die Sat.1-Sendung „:newstime“. Damit reagierte er auf Äußerungen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), die laut „Financial Times“ von präzisen Plänen für die Entsendung von Bodentruppen in die Ukraine nach einem Waffenstillstand gesprochen hatte. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte sie bereits am Montag scharf dafür kritisiert.

Merz stellte klar, dass es solche konkreten Pläne für einen Militäreinsatz „jedenfalls in Deutschland nicht gibt“. Über langfristige Sicherheitsgarantien könne erst entschieden werden, wenn es einen Waffenstillstand oder ein Friedensabkommen gebe. Selbst unter diesen Voraussetzungen würde er den Einsatz deutscher Soldaten aber „unter erhebliche Vorbehalte“ stellen, so Merz. „Wir haben ja schon an anderer Stelle gesagt, da muss der Deutsche Bundestag zustimmen.“ Außerdem komme es darauf an, welche Art von Vereinbarung es dann mit Russland gebe. „Da stehen noch viele, viele Hürden im Weg, möglicherweise auch eine ziemlich lange Zeit.“