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Wenn es eilig ist, greifen wir oft zu Fertigprodukten. Doch Vorsicht: Wer abnehmen will, sollte darauf verzichten – das haben Forscher herausgefunden.

Frankfurt – Fertiges Müsli, Tiefkühl-Pizza und andere Fertiggerichte sind beliebt, weil sie ruckzuck zubereitet sind. Trotzdem haben sie einen entscheidenden Nachteil, wie britische Wissenschaftler jetzt festgestellt haben: Auch wenn sie die gleichen Nährstoffe und dieselbe Zahl an Kalorien enthalten, machen sie das Abnehmen deutlich schwerer als wenig verarbeitete Lebensmittel.

Eine Frau steht barfuß auf einer Waage, man sieht nur ihre Füße und Beine bis zu den Knien.Wer abnehmen will, sollte beim Essen einiges beachten. (Symbolfoto) © IMAGO/Zoonar.com/Sirijit Jongcharoenkulchai

Für die Studie, die im Fachmagazin „Nature Medicine“ veröffentlicht wurde, ernährten sich 55 übergewichtige Menschen jeweils acht Wochen entweder von hoch- oder minimal verarbeiteten Lebensmitteln. Trotz der unterschiedlichen Zubereitung enthielten die Speisen, die beide Gruppen bekamen, die gleichen Kalorien und Nährstoffe. Wirklich ungesunde Produkte waren nicht dabei – alle Produkte entsprachen dem, was der britische Lebensmittel-Leitfaden „Eatwell Guide“ empfiehlt. Und: Die Probanden wussten nicht, dass es bei der Studie ums Abnehmen ging.

Nach den acht Wochen gab es eine vierwöchige Pause, in der sich die Menschen wie gewohnt ernährten, und anschließend wurden die Gruppen getauscht.

Interessante Ergebnisse

Vor und nach den einzelnen Studienphasen wurden die Teilnehmer medizinisch untersucht und nach Appetit und möglichen Heißhungerattacken befragt. Bei der Gewichtskontrolle kam heraus, dass alle Teilnehmer abgenommen hatten – allerdings gab es sehr deutliche Unterschiede: Bei den Probanden, die sich mit wenig verarbeiteten Lebensmitteln ernährt hatten, war die Gewichtsabnahme fast doppelt so hoch wie bei denen mit hochverarbeiteten Produkten. Auch beim Verlust an Körperfett lagen die wenig verarbeiteten Lebensmittel vorn. Dafür hatten die Teilnehmer während der Phase mit hochverarbeiteten Lebenmitteln mehr Heißhungerattacken.

Aufgedeckt: Das sind die zehn größten Abnehm-IrrtümerDiät-Mythos Nummer 7: Nudeln machen dick - das entspricht nicht der Wahrheit. Schließlich muss man differenzieren, welche Nudelsorte und welche Soße man dazu wählt. Tipp: Vollkorn lässt den Blutzuckerspiegel nicht so schnell in die Höhe schießen und sättigt schneller.Fotostrecke ansehenEs kommt nicht nur auf die Kalorien an

Beide Ernährungsweisen hatten die gleiche Kalorienanzahl. Das zeigt, dass die Verarbeitung der Lebensmittel eine Rolle spielt. Wissenschaftler vermuten, dass die Süßreize der hochverarbeiteten Lebensmittel die Sättigung verhindern. Außerdem verursachen leicht verdauliche Kohlenhyrate stärkere Blutzuckerschwankungen, die zu Heißhungerattacken führen können. Und: Viele Fertiggerichte sind weich und müssen nicht gründlich gekaut werden – viele Menschen essen deshalb schneller und spüren das Sättigungsgefühl nicht, das normalerweise nach etwa 20 Minuten einsetzt.

Was sind hochverarbeitete Lebensmittel?

Dieser Begriff beschreibt industriell gefertigte Produkte, für die viele Verarbeitungsschritte notwendig sind. Meist enthalten sie viel Salz bzw. Zucker, Fett und Zusatzstoffe, die sie länger haltbar, aroma-stabil und optisch attraktiv machen.
Beispiele: Wurstwaren, Tütensuppen, Softdrinks, Tiefkühlpizzen, Fruchtriegel, Fertiggerichte, Frühstücksflocken.

Bekannt ist, dass der dauerhafte Genuss von Fertigprodukten nicht gut für die Gesundheit ist – langfristig steigt das Risiko für Übergewicht, Diabetes Typ 2, Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Wissenschaftler empfehlen, die Aufnahme von Salz, Zucker und gesättigten Fetten zu begrenzen und die Gesamt-Energieaufnahme zu kontrollieren. Außerdem sei es hilfreich, verstärkt zu ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Nüssen zu greifen.

Transparenzhinweise