Stand: 02.09.2025 17:41 Uhr

Jay Vine hat auf der 10. Etappe seinen zweiten Sieg bei der diesjährigen Spanien-Rundfahrt geholt, auch sein Teamkollege Juan Ayuso schrieb Schlagzeilen. Vuelta-Gesamtführender ist nun Favorit Jonas Vingegaard.

Der Däne wurde mit 1:05 Minuten hinter Vine Tageselfter. Weil der bisherige Spitzenreiter Torstein Traeen insgesamt 2:08 Minuten auf Vine verlor, büßte er das Rote Trikot ein. Vingegaard führt nun mit 26 Sekunden Vorsprung vor Traeen, sein größter Konkurrent auf den Gesamtsieg dürfte Tour-de-Suisse-Gewinner Joao Almeida sein, der 38 Sekunden hinter ihm auf Rang drei liegt.

Streit um Ayusos Ende beim UAE-Team

Almeida gehört wie Vine zum Team UAE Emirates-XRG, das den vierten Sieg in den vergangenen sechs Etappen feierte. Neben Vines Streich auf der 6. Etappe hatte das Team zuvor das Mannschaftszeitfahren gewonnen, danach fuhr Juan Ayuso auf dem achten Tagesabschnitt als Erster über die Ziellinie. Der spanische Jungstar hatte am Dienstag vor Rennbeginn für Schlagzeilen gesorgt, weil sein Vertrag zum Jahresende aufgelöst wird.

„Juan ist ein großes Talent, und wir sind dankbar für das, was wir gemeinsam aufgebaut haben. Gleichzeitig war unser sportliches Projekt immer auf Kontinuität, Gruppengeist und den Aufbau einer siegreichen Mannschaft ausgerichtet. Wir sind überzeugt, dass diese Entscheidung im besten Interesse beider Seiten liegt und am ehesten mit den Werten übereinstimmt, die unsere Organisation prägen“, wurde Teamchef Mauro Gianetti in einer Mitteilung zitiert – auf die Ayuso dann erzürnt reagierte.

„Ich bin damit nicht einverstanden. Wir hatten vereinbart, dass die Erklärung am Ende der Vuelta veröffentlicht werden soll, um das Sportliche oder meine Teamkollegen nicht zu beeinträchtigen. Mir ist klar, dass sie das getan haben, um meinem Image zu schaden“, sagte der 22-Jährige. Er hätte „gerne mit der Mannschaft einen guten Abschluss gefunden“, bezeichnete die vorzeitige Erklärung der Teamleitung aber als „einseitige Diktatur der Macht“. Nach dem Rennen betonte Ayuso, trotz allem mit einem Sieger aus dem eigenen Team in Madrid ankommen zu wollen.

Kuriose Zwischenfälle auf der Strecke

Bei der Bergankunft in den spanischen Pyrenäen spielte der Spanier keine große Rolle. Am Ende der 10. Etappe über 175,3 Kilometer feierte Vine seinen zweiten Tagessieg vor den Spaniern Pablo Castrillo Zapater und Javier Romo. Etwa 80 Kilometer vor dem Ziel war es zu einem kuriosen Zwischenfall gekommen, als der Franzose Clément Braz Afonso einen Verpflegungsbeutel eines Betreuers annehmen wollte und dabei stürzte. Kurz darauf störten Zuschauer das Rennen und betraten die Strecke. Um sie herum standen einige pro-palästinensische Demonstranten.