Stand: 02.09.2025 19:15 Uhr
In Neumünster hat in der Nacht zu Montag eine gewerblich genutzte Halle gebrannt. Der Schaden ist immens. Nun steht fest: Teile der Halle sind einsturzgefährdet. Inhaber von Fitnessstudio und Tanzstudio müssen sich neue Räume suchen.
Nach einem Brand in Neumünster hat ein Statiker des Technischen Hilfswerks (THW) das Gebäude am Montag untersucht. Das Ergebnis: Laut Feuerwehr ist der zweigeschossige Teil der Halle einsturzgefährdet, in dem es in der Nacht zu Montag gebrannt hatte. Angaben zur möglichen Ursache des Feuers konnte der Sprecher nicht nennen. Die Ermittlungen der Polizei laufen.
Hoher Sachschaden nach Feuer in Neumünster
Die durch den Brand verursachte Schadenshöhe dürfte im siebenstelligen Bereich liegen, wie die Polizei am Montagvormittag mitteilte. In der Nacht hatte es bei der Alarmierung zunächst noch geheißen, dass vor der Halle in Bahnhofsnähe nur Müll brennen würde – doch als die ersten Einsatzkräfte gegen 1 Uhr in der Anscharstraße eintrafen, waren die Flammen schon in die Zwischendecke des Gebäudes gezogen. Dadurch brannte es laut Feuerwehr auf beiden Seiten der 60 Meter langen Halle.
Drohnenteams und THW unterstützen beim Löschen
Die 60 Meter lange Lagerhalle ist nur noch eine Ruine.
Im Laufe der Löscharbeiten kam es zu einer Verpuffung, wodurch große Teile der Fassade abgerissen wurden. Die etwa 80 Feuerwehrleute konnten die Halle deshalb aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Sie bekamen Unterstützung von Drohnenteams und dem THW. Gegen 7 Uhr galt das Feuer zunächst als aus, verletzt wurde niemand. Im Laufe des Tages musste die Feuerwehr allerdings erneut anrücken, um wieder aufflammende Glutnester in einem kleinen Raum des Gebäudes zu löschen. Es ist unklar, wodurch das Feuer ausgelöst wurde.
Sportstudio, Tanzstudio und Autos brennen aus
Das Gebäude in Neumünster war ein ehemaliger Supermarkt, der als Lagerhalle genutzt wurde. Unter anderem wurden hier nach Angaben der Polizei Autos gelagert. Auch ein Fitnessstudio und ein Tanzstudio befanden sich in dem Gebäude.
Auf Facebook bedankte sich der Betreiber des betroffenen Boxclubs und Fitnessstudios bei den Einsatzkräften. Den Angaben zufolge gibt es vorerst keine Alternative für einen zeitnahen Weiterbetrieb. Man sei aber auf der Suche nach einer Zwischenbleibe, um weiter trainieren zu können, heißt es.
Tanzstudio-Betreiberin freut sich über Unterstützung
Die Betreiberin des Tanzstudios, Annika Gialeles, zeigte sich geschockt über das Ausmaß der Zerstörung. „Für mich ist erstmal eine ganze Welt zusammengebrochen. Das ist meine Leidenschaft, das ist mein Baby“, sagte sie im Gespräch mit NDR Schleswig-Holstein. Rund 90 Tänzerinnen trainieren in ihrem Studio. Sie alle würden zusammenhalten und helfen – und auch der Rückhalt auf Social Media sei enorm, sagt sie. „Die Community ist unheimlich groß, das macht mich so stolz.“ Gialeles möchte deshalb nicht aufgeben. Sie suche bereits nach einer neuen, geeigneten Bleibe für ihr Poledance-Studio in Neumünster.
Der Wohnungsinhaber kam laut Polizei bei dem Feuer ums Leben. Die Brandursache ist noch unklar.
Knapp 100 Feuerwehrleute brauchten mehrere Stunden, um die Strohballen zu löschen.