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Halle. PSt. Die Gemeinden des Landes Sachsen-Anhalt verzeichneten im 1. Halbjahr 2025 Gewerbesteuer in noch nie erreichter Höhe. Wie das Statistische Landesamt mitteilt, verbuchten die 218 Gemeinden zusammen 641 Mio. Euro Gewerbesteuer. Das waren 35 Mio. Euro mehr als im 1. Halbjahr 2024 (+5,8 %) und 302 Mio. Euro mehr als 10 Jahre zuvor (+88,9 % gegenüber 2015).
Auf die 3 Städte mit dem höchsten Aufkommen entfielen 30,7 % der Gewerbesteuer. 115 Gemeinden verzeichneten weniger als 1 Mio. Euro. In 3 Gemeinden überstiegen Erstattungen für vorherige Zeiträume die Einzahlungen.
Die Landeshauptstadt Magdeburg meldete im 1. Halbjahr 2025 fast 84 Mio. Euro Gewerbesteuer. Das war der höchste je vereinnahmte Betrag einer Gemeinde in Sachsen-Anhalt in den ersten 6 Monaten eines Jahres. Bis zum 30.06.2025 nahm die Landeshauptstadt Magdeburg bereits 58,8 % der Gewerbesteuer des gesamten Jahres 2024 ein. Die Stadt Leuna im Saalekreis belegte im 1. Halbjahr 2025 im Spitzenreiterranking mit 68 Mio. Euro den 2. Platz, gefolgt von der kreisfreien Stadt Halle (Saale) mit 45 Mio. Euro.
Gegenüber den ersten 6 Monaten des Vorjahres sank in 105 Gemeinden (48,2 %) das Istaufkommen der Gewerbesteuer. Unter den Verlierern befanden sich die kreisfreien Städte Halle (Saale) und Dessau-Roßlau. In Halle (Saale) betrug der Rückgang 15,3 % (-8 Mio. Euro), in Dessau-Roßlau 21,4 % (-4 Mio. Euro). Von den kreisangehörigen Gemeinden meldeten 16 Rückgänge über 1 Mio. Euro. 74 kreisangehörige Gemeinden erreichten weniger als 80 % des Vorjahresniveaus.
Die Gemeinden können die Gewerbesteuer durch die festgesetzten Hebesätze beeinflussen. In Sachsen-Anhalt liegt der Gewerbesteuerhebesatz nach den vorläufigen Angaben der Kassenstatistik zwischen 200 v. H. und 520 v. H. In den 3 kreisfreien Städten beträgt er 450 v. H. Den Hebesatz der Gewerbesteuer erhöhten bis Mitte 2025 in Sachsen-Anhalt 20 kreisangehörige Gemeinden. Die Steigerungen lagen zwischen 5 und 66 Prozentpunkten. Es handelte sich um kleinere Gemeinden mit weniger als 10.500 Einwohnern.