Mühlhausen (Thüringen) – Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Doch wie sieht es eigentlich mit dem Anfang aus?

Um die Frage, wer die älteste Bratwurstküche der Welt hat, ist jetzt ein hitziger Streit entfacht: Doch nicht etwa die Forschung soll die Frage nach dem ältesten urkundlich erwähnten Bratwurstrost klären, sondern ein Box-Kampf!

Beide lecker, aber welche ist älter: die Thüringer oder die (kleinere) Nürnberger Bratwurst?

Beide lecker, aber welche ist älter: die Thüringer oder die (kleinere) Nürnberger Bratwurst?

Foto: Daniel Karmann/dpa

Am 26. September geht’s wortwörtlich um die Wurst: Die Nürnberger Gastronomin Sofia Hilleprandt, Chefin der Historischen Bratwurstküche „Zum Gulden Stern“, will diese Frage „ein für alle Mal klären“ und forderte die Thüringer zum Boxkampf heraus.

Übersetzungsfehler löst Wurst-Kampf aus

Hintergrund der Herausforderung? Ein einfacher Übersetzungsfehler! Zwei Erfurter Historiker lösten den kuriosen Wettbewerb durch eine Zufallsentdeckung aus: In einer lateinischen Urkunde von 1269 war in der ursprünglichen Übersetzung von einer Garküche an der berühmten Krämerbrücke die Rede. Nun zeigte sich: Tatsächlich war eine Bratküche gemeint.

1369

Eine Kopie der Urkunde von 1269: In ihr wurde von den Erfurter Historikern Karl Heinemeyer und Martin Sladeczek jetzt der Übersetzungsfehler entdeckt

Foto: Jacob Schröter/dpa

Gastronomin Hilleprandt hält dagegen, dass ihr Nürnberger Restaurant als einzige eine historische Bratwurstküche vorzuweisen habe. Sie sei erstmals 1419 erwähnt worden.

Bayern, Nürnberg: Die Nürnberger Gastronomin Sofia Hilleprandt und der Geschäftsführer des Bratwurstmuseums im thüringischen Mühlhausen, Thomas Mäuer, stehen während der Pressekonferenz zum Bratwurst-Boxkampf um den Titel der ältesten Bratwurstküche der Welt gegenüber. Wer hat die älteste Bratwurstküche? Diese Frage wollen das Bratwurstmuseum im thüringischen Mühlhausen und eine Nürnberger Gastronomin per Boxkampf klären. Ausgetragen wird der Kampf am 26. September in Mühlhausen

Die Nürnberger Gastronomin Sofia Hilleprandt und der Geschäftsführer des Bratwurstmuseums in Mühlhausen, Thomas Mäuer, während der Pressekonferenz zum Bratwurst-Boxkampf

Foto: Daniel Karmann/dpa

Thomas Mäuer, Chef des Bratwurstmuseums in Mühlhausen (Thüringen), freut sich bereits auf den Faustkampf, der auch ein stückweiter Kulturkampf sei: „Die Bratwurst ist ein Thüringer Kulturgut. Wir sind von unserer Sache überzeugt, das werden wir auch im Ring beweisen.“

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Im Ring des Bratwurstmuseums werden sich die Amateurboxer Kay Löwentraut (Thüringen) und Hasan Arli (Franken) gegenüberstehen. Fünf Runden zu je zwei Minuten. Thüringen geht mit einem gewichtigen Heimvorteil in den Kampf: Boxer Löwentraut sagte, er sei „mit Bratwurst groß geworden“, brachte über 120 Kilo auf die Waage. Sein Kontrahent Arli aus Nürnberg dagegen nur 92 Kilo.