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Nach längerer Abwesenheit Trumps dauern die Spekulationen zu seiner Gesundheit an. Ein Video löst nun weiteren Unmut aus. Das Weiße Haus widerspricht.
Washington, D.C. – Zuletzt gab es viele Spekulationen zum Gesundheitszustand von Präsident Donald Trump. Nun kursiert ein neues Video, was weitere Gerüchte zu den Vorgängen im Weißen Haus ankurbeln dürfte: Ein Clip zeigt, wie ein Gegenstand aus einem Fenster des Präsidentenpalastes geworfen wird. Das Video soll zuerst auf dem Instagram-Account „Washingtonian Problems“ veröffentlicht worden sein, berichtet Newsweek.
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„Machen Sie einen gründlichen Sonntagsputz?“, lautete die Überschrift des Accounts unter dem Video. In der Sequenz lässt sich aber nicht erkennen, wer die Gegenstände aus dem Fenster wirft. Auf Nachfrage von Newsweek antwortet ein Sprecher des Weißen Hauses, dass es sich um einen Auftragnehmer handele, der während der Abwesenheit des Präsidenten regelmäßige Wartungsarbeiten durchführe.
Seit einer Woche abwesend: Clip sorgt für Spekulationen um Trumps Gesundheitszustand im Netz
Dennoch sorgte der Clip für wilde Spekulationen im Netz. „Patriot Takes“, ein Account für „die gezielte Recherche, Überwachung und Aufdeckung von Rechtsextremismus und anderen Bedrohungen der Demokratie“, teilte den Clip ebenfalls und schrieb in der Bildunterschrift: „Was ist hier los?“
Der Sitz des US-Präsidenten Donald Trump: Das Weiße Haus. © Zoonar/ZUMA Press Wire/IMAGO/Montage
Und der US-Veteran der ukrainischen Streitkräfte und Kritiker der Trump-Regierung John Jackson veröffentlichte das Video auf X und schrieb: „Warum wirft jemand Gegenstände aus dem verdammten Fenster des Weißen Hauses? Das ergibt unter normalen Umständen überhaupt keinen Sinn. Die Medien müssen Antworten bekommen, und sei es nur aus Sicherheitsgründen. Was zum Teufel macht der Secret Service da?“
Tatsächlich sind die Fragen der Kritiker berechtigt. Denn Trump war mehrere Tage lang abwesend. Dann kündigte das Weiße Haus für Dienstag (2. September) für 14 Uhr Ortszeit (20 Uhr MESZ) eine Pressekonferenz an. Es ist der erste öffentliche Auftritt des US-Präsidenten seit einer Woche.
Weißes Haus kündigt Pressekonferenz an: Neue Fakten zum Gesundheitszustand Trumps nicht erwartet
Dass Trump etwas zu seinem Gesundheitszustand verkünden wird, erwarten Experten nicht. Klar ist aber, dass das Filmmaterial die Unsicherheit zur Situation des Präsidenten verschärfen wird. Kritiker fordern inmitten der Spekulationen mehr Transparenz seitens der Regierung.
Denn Ende August veröffentlichte Fotos zeigten einen blauen Fleck an der Hand des US-Präsidenten. Die Flecken hatten in den vergangenen Monaten immer wieder Spekulationen über den Gesundheitszustand des Republikaners ausgelöst. Hinzu kam, dass seine Beine mitunter geschwollen wirkten. Trump selbst erklärte einen Bluterguss an seiner rechten Hand im Dezember 2024 im Gespräch mit dem US-Magazin Time damit, dass er einfach sehr viele Hände schüttle.
Im Juli verwies seine Sprecherin Karoline Leavitt ebenfalls auf häufiges Händeschütteln sowie die Einnahme von Aspirin. Ähnlich äußerte sie sich nun gegenüber der Huffington Post. Zudem teilte das Weiße Haus im Juli mit, Trump leide an einer chronisch venösen Insuffizienz – einer ungefährlichen Erkrankung der Beinvenen, die vor allem bei älteren Menschen vorkommt.
Kurioses Ritual in den USA: Präsidenten geben regelmäßig öffentlich Auskunft über Gesundheitszustand
In den USA gehört es zu den Eigenheiten der Politik, dass Präsidenten regelmäßig öffentlich Auskunft über ihren Gesundheitszustand geben – nicht, weil es gesetzlich vorgeschrieben wäre, sondern weil es sich im Laufe der Jahre zu einem Ritual entwickelt hat, dem sich kaum ein Amtsinhaber entziehen kann. Und obwohl sich auch Trump immer wieder zu seinem Gesundheitszustand äußert, bleibt die Frage: Vertuscht das Weiße Haus Trumps wahren Gesundheitszustand?
Trumps Gesundheitszustand: Alter, Größe und Krankheiten des US-Präsidenten
- Alter: 79 Jahre
- Größe: 1,90 Meter
- Gewicht: 102 Kilogramm
- BMI: 28,3 = leichtes Übergewicht
- Aktuelle Diagnosen: Chronische Veneninsuffizienz
In letzter Zeit wirkte der Präsident öfters müde. Besonders auf Radioaufnahmen fällt auf, dass seine Stimme brüchiger klingt. Seine monologartigen Pressekonferenzen wirken oft konfus, ebenso wie die Veröffentlichungen in seinem Onlinedienst Truth Social. Außerdem ist Trump der älteste Mann, der jemals zum US-Präsidenten gewählt wurde.
Bei seinem Amtsantritt war er 78 Jahre, sieben Monate und elf Tage alt – rund fünf Monate älter als der von ihm als senil geschmähte Biden, und deutlich betagter als Vorgänger wie Ronald Reagan (69 Jahre) und George W. Bush (64 Jahre) bei ihrer Vereidigung. Besonders ist an Trump allerdings, dass er das Thema Gesundheit als politische Waffe gegen seinen Vorgänger Joe Biden genutzt hat. Sollte sich nun herausstellen, dass Trump selbst über seine Gesundheit lügt, würde dies ein schlechtes Licht auf ihn werfen. (bg/dpa)