Spionageprozess in Dresden

AfD-Politiker Krah sagt als Zeuge aus: „Ich hasse dieses ganze Zeugs“

Aktualisiert am 03.09.2025 – 12:19 UhrLesedauer: 1 Min.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Krah kommt vor Gericht an:Vergrößern des Bildes

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Krah kommt vor Gericht an: Bis 2024 war er Abgeordneter im Europäischen Parlament – dort hatte er den Angeklagten beschäftigt. (Quelle: Robert Michael/dpa)

Ein früherer Mitarbeiter von Maximilian Krah steht vor dem Dresdner Oberlandesgericht. Der Generalbundesanwalt wirft Jian G. vor, für China spioniert zu haben.

Bis 2024 war Krah Abgeordneter im Europäischen Parlament. Dort beschäftigte er Jian G. als Assistent. Vor Gericht erklärte Krah nun, sein gesamtes Team habe Zugriff auf seinen persönlichen Account gehabt. Darüber konnte das Team auf Dokumente und E-Mails zugreifen. Die Verwaltung von Zugriffsrechten und das Sortieren von E-Mails habe er an seine Mitarbeiter übertragen. „Ich hasse dieses ganze Zeugs“, sagte Krah am Mittwoch vor Gericht.

Der Generalbundesanwalt wirft Jian G. vor, von 2019 bis 2024 Informationen aus Krahs Büro gesammelt zu haben. Er soll vertrauliche Dokumente an chinesische Stellen weitergereicht haben. Außerdem habe er persönliche Informationen über AfD-Führungspersonal zusammengetragen sowie chinesische Dissidenten – also Regimekritiker – ausgespäht.

Die Anklage geht davon aus, dass der Deutsche bereits seit 2002 für einen chinesischen Geheimdienst arbeitet. Neben Jian G. steht auch eine mutmaßliche Komplizin vor Gericht.

Das Oberlandesgericht Dresden hat bis Ende September sieben weitere Verhandlungstermine angesetzt.